Nährwertkennzeichnung Foodwatch fordert verpflichtenden Nutri-Score in Deutschland

Foodwatch-Teamsprecherin Luise Molling (Foto) fordert von der neuen die Bundesregierung: Der Nutri-Score solle in Deutschland verpflichtend eingeführt werden. Hintergrund ist die Einschätzung der Verbraucherorganisation, dass die EU-Kommission offenbar ihre Pläne für eine europaweite Einführung der Nährwertkennzeichnung aufgegeben hat.

Donnerstag, 06. März 2025, 12:19 Uhr
Thomas Klaus
Sieht keine positiven Signale auf europäischer Ebene: Luise Molling will deshalb eine verpflichtende Lösung. Bildquelle: Foodwatch

„Wenn Brüssel nicht liefert, muss jetzt Berlin handeln. Die neue Bundesregierung muss den Nutri-Score verpflichtend einführen!“ Das fordert Luise Molling, Expertin für Gesundheitsprävention bei der Verbraucherorganisation Foodwatch.

Nutri Score in Deutschland seit 2020 auf freiwilliger Basis

Die damalige CDU-Ernährungsministerin Julia Klöckner führte den Nutri-Score 2020 in Deutschland ein – allerdings nur auf freiwilliger Basis. Eine verpflichtende nationale Regelung war nicht möglich, solange eine EU-weite Lösung in Aussicht stand. Da die EU-Kommission nun offenbar nach dem Eindruck von Molling keinen Vorschlag für ein einheitliches Modell vorlegen werde, solle es zur Nutri-Score-Pflicht kommen. 

Luise Molling verweist unter anderem auf eine Pressekonferenz in der vergangenen Woche, in der die Europäische Kommission keine klare Aussage zur Zukunft des Nutri Scores treffen wollte. Auch in den Amtszeit-Plänen der neuen EU-Kommissare für Gesundheit und Agrar spiele das Thema keine Rolle. 

Nutri Score in Österreich im Koalitionsvertrag

Laut Foodwatch belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien, dass der Nutri-Score die verständlichste Form der Nährwertkennzeichnung ist und Verbraucher zu gesünderen Produkten greifen. Verbraucherverbände, medizinische Fachgesellschaften und Ärzte setzten sich deshalb seit Jahren für die verpflichtende Einführung ein, so die Foodwatch-Expertin. Auch der Bürgerrat für Ernährung sprach sich Anfang des Jahres dafür aus.

In mehreren europäischen Ländern wie Frankreich, Belgien oder Deutschland verwenden Lebensmittelhersteller die Ampelkennzeichnung bereits freiwillig. Die neue Regierung in Österreich nahm den Nutri-Score in ihren Koalitionsvertrag auf. Ein internationales wissenschaftliches Gremium entwickelt den Nutri-Score weiter.

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