Die deutsche Ernährungsorganisation Proveg ruft die Politik auf, sie solle sich vor der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 für eine zukunftssichere Ernährungswirtschaft einsetzen. Matthias Rohra, Geschäftsführer von Proveg in Deutschland, fordert einen „konkreten und verbindlichen Zukunftsplan Ernährung“.
Proveg bezeichnet Dänemark als Vorreiter
Proveg sieht in der Förderung von Zukunftsbranchen im Bereich Ernährung eine Chance, den Wirtschaftsstandort Deutschland langfristig zu sichern. Die Organisation betont, wie wichtig es sei, innovative Technologieentwicklung, eine stabile Landwirtschaft und eine sichere Binnennachfrage zusammenzudenken.
„Bei der diesjährigen Bundestagswahl geht es darum, Vertrauen in die Stabilität der deutschen Wirtschaft wiederherzustellen, während sich viele Märkte umgestalten, besonders im Bereich Ernährung“, so Rohra. Proveg verweist auf Dänemark als Vorreiter, das bereits einen nationalen Aktionsplan Ernährung umsetzt.
Proveg sieht Chancen für Landwirtschaft und Arbeitsmarkt
Die Organisation hebt hervor, dass Deutschland bereits eine führende Position im europäischen Markt für pflanzliche Produkte einnimmt. Nun gelte es, diese Stellung auch bei neuen Ernährungstechnologien wie der Präzisionsfermentation auszubauen. Proveg schätzt, dass bis 2045 in Deutschland bis zu 250.000 neue Arbeitsplätze im Bereich der alternativen Proteine entstehen könnten.
Für die Landwirtschaft sieht Proveg Chancen in der Erschließung neuer Märkte, etwa für Hülsenfrüchte und Getreide für den menschlichen Verzehr. Die Organisation prognostiziert, dass das landwirtschaftliche Einkommen in Deutschland durch eine pflanzenbetonte Ernährung bis 2050 um 22,7 Prozent steigen könnte.
Proveg will teilweise Mehrwertsteuerbefreiung
Um die Binnennachfrage zu stärken, schlägt Proveg eine Mehrwertsteuerbefreiung für Obst, Gemüse und pflanzliche Alternativprodukte vor. Dies soll finanziell angespannte Haushalte entlasten und die Nachfrage stärken.
Proveg empfiehlt zielgerichtete Investitionen in der gesamten Wertschöpfungskette. Die Organisation fordert unter anderem, ein eigenständiges Referat für alternative Proteine im Ernährungsministerium einzurichten sowie das Kompetenzzentrum Proteine der Zukunft auszubauen.