Konzern legt Zahlen vor Nestlé büßt Umsatz und Gewinn ein

Nestlé hat im Geschäftsjahr 2024 Rückgänge beim Umsatz wie beim Gewinn hinnehmen müssen. Konzernchef Laurent Freixe spricht von einem „soliden Ergebnis“ angesichts erschwerter Bedingungen. In Deutschland will Nestlé verstärkt in seine Marken investieren.

Donnerstag, 13. Februar 2025, 13:30 Uhr
Manuel Glasfort
Der Schweizer Konzern Nestlé ist der umsatzstärkste Lebensmittelhersteller der Welt. Bildquelle: Nestlé

Der Nestlé-Konzern hat im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 91,35 Milliarden Schweizer Franken (96,88 Mrd. Euro) erwirtschaftet, ein leichter Rückgang um 1,8 Prozent gegenüber den 93 Milliarden Franken (98,6 Mrd. Euro) im Vorjahr. Auch der Nettogewinn des größten Nahrungsmittelherstellers der Welt war rückläufig: Er sank von 11,2 Milliarden Franken (11,9 Mrd. Euro) im Jahr 2023 um 2,9 Prozent auf rund 10,9 Milliarden Franken (11,6 Mrd. Euro). 

Der Umsatzrückgang resultierte vor allem aus negativen Wechselkurseffekten. Organisch konnte der Konzern ein Umsatzplus von 2,2 Prozent verzeichnen, das im Wesentlichen auf Preiserhöhungen zurückging. Das Europageschäft trug zum organischen Umsatzwachstum mit einem Plus von 3,3 Prozent bei, während in Nordamerika der organische Umsatz leicht sank. Die operative Ergebnismarge lag 2024 global bei 17,2 Prozent. 

Konzern-CEO Laurent Freixe kommentierte das am Donnerstag präsentierte Zahlenwerk mit den Worten: „In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld mit verhaltener Konsumstimmung haben wir 2024 ein solides Ergebnis erzielt, das unserem aktualisierten Ausblick entspricht.“ Um die Performance des Konzerns zu verbessern, legt Nestlé ein neues Sparprogramm auf, das bis Ende 2027 Einsparungen in Höhe von 2,5 Milliarden Franken (2,65 Mrd. Euro) einbringen soll. Ein Großteil davon soll über den Einkauf realisiert werden.

Wachstumstreiber Kaffee und Süßwaren

Als Wachstumstreiber im weltweiten Geschäft spielte für Nestlé 2024 vor allem die Kategorie Kaffee eine Rolle, die im mittleren einstelligen Bereich zulegte. Gleiches gilt für die Kategorie Süßwaren, wo der Konzern mit Marken wie Kitkat, Smarties und Lion aktiv ist. Produkte für Heimtiere verzeichneten ein niedriges einstelliges Wachstum ebenso wie Säuglingsnahrung.

Auch im Deutschlandgeschäft meldet Nestlé deutliches Umsatzwachstum beim Kaffee (Nescafé, Nespresso) und bei Tiernahrung, mit Marktanteilsgewinnen in beiden Kategorien. Der Umsatz in Deutschland lag 2024 bei rund 3,3 Milliarden Euro, die Exportquote lag bei etwa einem Drittel.

Nestlé will in Maggi-Marke investieren

Nestlés Deutschlandchef Alexander von Maillot kündigte an: „Hauptziel für dieses Jahr ist, mehr zu investieren in Werbung und Marketing. Selbstkritisch räumte von Maillot ein: „Wir haben in der Vergangenheit zu wenig investiert in unsere Marken und wollen das ändern. Wir sehen noch sehr viel Potenzial bei Marken wie Maggi, Nescafé, Kitkat.“ Doch man sei inzwischen auf dem richtigen Weg. „Von daher wird sich unsere Marktanteilsentwicklung ins Positive drehen.“ Global peilt Nestlé Ausgaben für Werbung und Marketing in Höhe von 9 Prozent des Umsatzes bis Ende dieses Jahres an (2024: 8,1 Prozent). 

Zugleich wolle man weiter in die Modernisierung der deutschen Werke investieren, so von Maillot. Im vergangenen Jahr seien mehr als 90 Millionen Euro in die deutschen Standorte investiert worden, in diesem Jahr sollten es deutlich über 60 Millionen Euro werden, kündigte von Maillot an.

Ausblick: Wachsende Umsätze bei niedrigerer Marge

Für das kommenden Jahr erwartet Konzernchef Laurent Freice wachsende Umsätze: „Wir gehen davon aus, dass unsere Massnahmen das organische Umsatzwachstum ab 2025 verbessern werden, wobei die zugrunde liegende operative Ergebnismarge durch unsere Wachstumsinvestitionen kurzfristig niedriger ausfallen dürfte.“ Der Konzern rechnet global mit einer operativen Ergebnismarge von wenigstens 16 Prozent.

Weiter zu schaffen machen dürfte dem Konzern vor allem die Preisexplosion bei bestimmten Rohstoffen wie Kaffee und Kakao. Dazu heißt es im Jahresbericht: „Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Preise hat angesichts der hohen Inflation bei bestimmten Rohstoffen Priorität, vor allem bei Kaffee und Kakao.“

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