Der Zuckerverbrauch in Deutschland ist im Wirtschaftsjahr 2023/24 deutlich gesunken. Pro Kopf ging der rechnerische Verbrauch um zehn Prozent auf 30,4 Kilogramm zurück. Das zeigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft. Im Vorjahreszeitraum hatte der Wert noch bei 33,9 Kilogramm gelegen.
Zahlen müssen differenziert betrachtet werden
Die Zahlen allein belegen allerdings keinen tatsächlich rückläufigen Zuckerverzehr. „Die Zahlen beziehen sich auf in Deutschland hergestellten Zucker und auf einen rein rechnerischen Pro-Kopf-Verbrauch“, erläuterte Barbara Kaiser, die Leiterin des Bundeszentrums für Ernährung. Aktuelle Daten des Max-Rubner-Instituts zeigten aber, dass der Zuckergehalt einiger wichtiger verarbeiteter Lebensmittel wie Frühstückscerealien und Joghurtzubereitungen erheblich verringert worden sei.
Deutsche Rübenbauer mit höherer Ernte
Die deutschen Rübenbauer haben im Wirtschaftsjahr 2023/24 trotz viel Regen und wenig Sonne 4,2 Millionen Tonnen Zucker geerntet. Dies waren mehr als im Vorjahreszeitraum. Der größte Teil des in Deutschland produzierten Zuckers fließt in den Nahrungsverbrauch. Die Zahlen des Bundesinformationszentrums umfassen dabei Zucker in Brotaufstrichen, Fruchtsäften, Backwaren und Speiseeis sowie Zucker, der zur Haltbarmachung von Konserven verwendet wird.
Höhere Aufmerksamkeit für Zucker als für Fett oder Salz
Verstärkt achten die Verbraucher in Deutschland auf den Zuckergehalt von Lebensmitteln. Laut dem aktuellen Ernährungsreport des Bundeslandwirtschaftsministeriums befürworten 85 Prozent der Befragten, wenn Fertiglebensmitteln weniger Zucker zugesetzt wird. Zwei Drittel achten beim Kauf verarbeiteter Lebensmittel immer oder meistens auf den Zuckergehalt. Damit ist die Aufmerksamkeit für den Zuckergehalt deutlich höher als für den Fett- oder Salzgehalt.