Tierseuche in Brandenburg Maul- und Klauenseuche lässt Schweinepreise einbrechen

Der Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) bei Wasserbüffeln im Januar n Brandenburg blockiert den Export deutscher Schweinefleischerzeuger. Die Schlachtpreise fielen nach dem Ausbruch um zehn Cent auf 1,72 Euro pro Kilo. Die Branche rechnet damit, dass wichtige Exportmärkte außerhalb der EU mindestens ein halbes Jahr geschlossen bleiben.

Montag, 10. Februar 2025, 08:23 Uhr
Manuel Glasfort (mit dpa)
Die Maul- und Klauenseuche kann alle Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, aber auch Rot-, Reh- und Damwild befallen. Für den Menschen stellt die MKS keine gesundheitliche Gefahr dar. Bildquelle: Getty Images

Die Maul- und Klauenseuche bei einer Wasserbüffelherde in Brandenburg hat den deutschen Schweinemarkt in eine neue Krise gestürzt. Wichtige Exportmärkte außerhalb der Europäischen Union sind nach dem Ausbruch der Tierseuche im Januar für deutsche Schweinehalter über Nacht weggebrochen. Das teilte die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) mit. Die ISN will auf ihrer Mitgliederversammlung am Montag in Osnabrück über die Zukunftsfähigkeit der Betriebe beraten.

Erlöse decken Kosten bei Weitem nicht

„Wenn ein infizierter Wasserbüffel in der Nähe von Berlin entdeckt wird, dann merkt das der Schweinehalter an der dänischen oder österreichischen Grenze sofort im Portemonnaie“, erklärt ISN-Geschäftsführer Torsten Staack. Die Schlachtpreise fielen nach dem Ausbruch der Tierseuche um zehn Cent auf 1,72 Euro pro Kilo Schlachtgewicht. Bereits zu Jahresanfang waren die Preise wegen des schwachen Geschäfts um die Feiertage um zehn Cent gesunken. Die ISN rechnet damit, dass die Exportmärkte frühestens in einem halben Jahr wieder für deutsche Erzeuger öffnen.

Die Maul- und Klauenseuche trifft die Branche in einer ohnehin schwierigen Phase. Die derzeitigen Erlöse für Schlachtschweine und in der Ferkelerzeugung decken nach Angaben der ISN die Kosten für die Betriebe bei Weitem nicht. Zwar haben sich die Preise für Futter und Energie laut ISN wieder normalisiert. Die Kosten für Personal, Gebäude und Tierärzte bleiben aber auf hohem Niveau.

Schweinehalter geben reihenweise auf

Die Zahl der Schweinehalter in Deutschland sinkt seit Jahren. Von 2014 bis November 2024 ging sie Zahlen der ISN um 41,7 Prozent auf 15.600 Betriebe zurück. Im gleichen Zeitraum sank die Zahl der Tiere um 25,2 Prozent auf 21,2 Millionen. Die verbliebenen Betriebe werden größer: Ein durchschnittlicher Betrieb hielt 2024 rund 1.400 Schweine - 300 mehr als noch 2014.

Die hoch ansteckende Viruserkrankung ist für Menschen ungefährlich. Anstecken können sich vor allem Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen. 

Deutschland galt seit dem Jahr 1988 als frei von der Maul- und Klauenseuche. Doch diese Zeiten sind seit Mitte Januar vorbei, als in Brandenburg an der Grenze zu Berlin die Seuche bei einer Wasserbüffelherde erstmals wieder nachgewiesen wurde

 

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