Der Zentralverband Gartenbau kritisiert die geplante Erweiterung des Emissionshandelssystems scharf. Die Einbeziehung landwirtschaftlich genutzter Brennstoffe in das neue ETS-2 ab 2027 könnte weitreichende Folgen für die Branche haben, so der Verband.
CO₂-Bepreisung hat Produktionskosten bereits erhöht
Die Kritik zielt auf die Novelle des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes. Diese Regelung sieht vor, dass fossile Brennstoffe im Gartenbau ab 2027 CO₂-Preisen im freien Markt unterliegen. Der Zentralverband warnt vor erheblichen Wettbewerbsnachteilen für deutsche Gartenbaubetriebe, da die EU die Einbindung des Sektors in den ETS-2 nicht einheitlich regelt.
Der Verband betont: Die CO₂-Bepreisung seit 2021 habe die Produktionskosten im Gartenbau bereits deutlich erhöht. Er fordert deshalb eine unbürokratische Carbon-Leakage-Regelung. Diese soll kleine und mittlere Unternehmen im Gartenbau schützen. Die bisherigen Antragsverfahren zielen aus Sicht des Verbandes auf große Industrieunternehmen ab und eignen sich nicht für den Gartenbausektor.
Zentralverband zweifelt an Preisstabilität
Zudem zweifelt der Zentralverband an der Preisstabilität. Ob die bestehenden EU-Mechanismen mögliche CO₂-Preissprünge abfedern können, bleibt nach Auffassung des Verbandes offen. Diese Unsicherheit belastet die Branche nach Darstellung des Verbandes zusätzlich.
Das ETS-2 erweitert den bestehenden EU-Emissionshandel. Es soll die CO₂-Emissionen in den Bereichen Gebäude und Straßenverkehr senken. Unternehmen müssen Emissionszertifikate erwerben, um ihre Emissionen auszugleichen. Die EU-Staaten entscheiden selbst über die Einbindung weiterer Sektoren. Deutschland hat sich für den landwirtschaftlichen Sektor dafür entschieden. Diese Entscheidung kritisiert der Zentralverband Gartenbau nun.