Landwirtschaftsmesse Berlin Grüne Woche lockt 310.000 Besucher an

Die Besucherzahlen der Grünen Woche in Berlin stiegen um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei gaben die 310.000 Gäste  durchschnittlich mehr als 160 Euro pro Kopf aus. Der Fall von Maul- und Klauenseuche in Brandenburg überschattete den Start der Messe.

Montag, 27. Januar 2025, 11:37 Uhr
Theresa Kalmer (mit dpa)
Flaute, welche Flaute? Die Veranstalter der Berliner Landwirtschafts- und Verbrauchermesse zeigen sich hochzufrieden. Wer kam, gönnte sich was. Bildquelle: Messe Berlin

Die Grüne Woche in Berlin hat in diesem Jahr 310.000 Besucher angelockt. Dies entspricht einem Zuwachs von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie die Veranstalter in ihrer Schlussbilanz mitteilten. Trotz der aktuellen Wirtschaftsflaute zeigten sich die Besucher der Landwirtschafts- und Verbrauchermesse kauffreudig.

160 Euro pro Kopf durchschnittlich ausgegeben

Die Besucher gaben nach Angaben der Veranstalter durchschnittlich mehr als 160 Euro pro Kopf aus, unter anderem an den 800 Essensständen. Allein am thüringischen Stand verkauften die Aussteller vom 17. bis zum 26. Januar rund 22.500 Bratwürste und 3.500 Portionen Pommes aus Kloßmasse. Die Besucher konsumierten dort zudem 12.000 Liter Bier und den Inhalt von 765 Flaschen Eierlikör. Das berichtete das thüringische Landwirtschaftsministerium.

Regional-Stars wurden ausgezeichnet

Kurz vor Beginn der Messe am 17. Januar hatte der erste Fall von Maul- und Klauenseuche seit Jahrzehnten in Brandenburg die Branche erschüttert. Einige Tierarten konnten deshalb nicht ausgestellt werden. „Die Grüne Woche 2025 war ein voller Erfolg“, teilte Messechef Mario Tobias dennoch mit. Die Besucherzahl habe die Erwartungen übertroffen. Fachleute hätten sich über wichtige Branchenthemen wie Biokraftstoffe, nachhaltige Landwirtschaft und die Versorgung mit eigenen Lebensmitteln ausgetauscht.

Außerdem haben die Lebensmittel Praxis und die Grüne Woche Berlin am Dienstagabend zum zehnten Mal die Regional-Stars auf der Messe in Berlin ausgezeichnet. Alles über die ausgezeichneten Konzepte lesen Sie hier.

Letzter Auftritt für Özdemir als Bundesminister

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir bezeichnete die Maul- und Klauenseuche als große Herausforderung. „Wenn Politik, Behörden und Praxis an einem Strang ziehen, können wir gemeinsam Lösungen finden“, erklärte der Grünen-Politiker, für den es wohl die letzte Grüne Woche im jetzigen Amt war. Özdemir strebt das Amt des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg an.

Messe diente auch als Produkte-Testmarkt

Die Messe diente auch als Testmarkt für neue Produkte. Die brandenburgische Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt nannte als Beispiele handgemachte Safran-Seifen aus Hermsdorf, Bio-Bourbon-Vanille aus Falkensee und ein Start-up mit afrikanischen Kaffeebohnen. Gerade kleine Firmen mit Nischenprodukten könnten auf der Messe sichtbar werden, so die Ministerin.

Nach Angaben der Veranstalter zeigten sich in einer repräsentativen Befragung 90 Prozent der Besucher zufrieden oder sehr zufrieden mit der Messe. Ein ebenso großer Anteil der Aussteller wolle im nächsten Jahr wiederkommen. Bauernpräsident Joachim Rukwied nannte das Angebot an kulinarischen Highlights beeindruckend. Die Grüne Woche feiert 2026 ihr 100. Jubiläum.

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