Bio-Eigenmarken der Supermärkte und Discounter sind bei Frühstücksprodukten bis zu 40 Prozent günstiger als vergleichbare konventionelle Markenprodukte. Dies ergab ein Marktcheck der Verbraucherzentralen Hamburg und Niedersachsen, wie die Verbraucherzentrale Niedersachsen mitteilte.
Die Verbraucherschützer verglichen im Mai 2024 insgesamt 86 Produkte aus acht Produktgruppen in acht Supermärkten und Discountern in Niedersachsen. Dabei stellten sie die Markenprodukte der jeweiligen Marktführer den konventionellen und Bio-Eigenmarken gegenüber. Besonders große Preisunterschiede fanden die Tester bei Früchtemüsli, Haferflocken, Kaffee und Erdbeerjoghurt.
Die Bio-Eigenmarken überzeugten die Tester auch bei den Inhaltsstoffen. „Die getesteten Bio-Konfitüren enthalten im Schnitt etwas weniger Zucker als das konventionelle Vergleichsprodukt. Die Bio-Erdbeerjoghurts haben durchschnittlich den höchsten Frucht- und geringsten Zuckeranteil und kommen zudem ohne Aromen aus“, zitierte die Verbraucherzentrale ihre Ernährungsexpertin Constanze Rubach in der Mitteilung.
Marktführer verlangen doppelte Preise
Für konventionelle Markenprodukte müssen Verbraucher nach den Ergebnissen des Marktchecks teilweise deutlich tiefer in die Tasche greifen. Bei Haferflocken, Toast, Erdbeerjoghurt und Erdbeerkonfitüre verlangen die Marktführer etwa den doppelten Preis der konventionellen Eigenmarken. Bei Früchtemüsli ist der Marktführer sogar fast dreimal so teuer wie die Eigenmarke. Eine Ausnahme bildet Zucker. Hier ist das konventionelle Markenprodukt günstiger als die Bio-Eigenmarken.
Die Verbraucherschützer kritisieren, dass die hohen Preisaufschläge der Markenprodukte für Verbraucher nicht nachvollziehbar sind. Die Marktführer punkteten weder durch transparente Qualitätssiegel noch durch gesündere Rezepturen. Die Verbraucherzentrale fordert deshalb detailliertere Informationen zur Herkunft der Zutaten und zu den Produktionsstrukturen. Außerdem schlägt sie die Einrichtung einer unabhängigen Preisbeobachtungsstelle vor.