Der Konsumgüterkonzern Unilever plant den Verkauf von Lebensmittelmarken mit einem Gesamtumsatz von einer Milliarde Euro. Dies sagte Vorstandschef Hein Schumacher in einem Interview mit der niederländischen Zeitung „Het Financieele Dagblad“.
Welche Marken Unilever abstoßen will, ließ Schumacher offen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters erwägt das Unternehmen, sich von den niederländischen Marken Unox und Conimex sowie von kleineren Lebensmittelmarken in Großbritannien und anderen europäischen Ländern zu trennen.
Fokussierung auf Soßen, Gewürze und Produkte für Restaurants
„Wir machen keinen Notverkauf. Es wird immer Marken geben, die strategisch nicht perfekt zu uns passen, aber dennoch Teil von Unilever bleiben werden“, zitierte die niederländische Zeitung den Vorstandschef. Das Unternehmen will sich künftig auf Soßen, Gewürze und Produkte für Restaurants und professionelle Küchen konzentrieren.
Schumacher, der seit Sommer 2023 an der Spitze von Unilever steht, will das Unternehmen mit einem Umbau zu mehr Wachstum führen. Das Portfolio soll sich auf 30 Schlüsselmarken konzentrieren, die 70 Prozent des Umsatzes erwirtschaften. Unter seinem Vorgänger war die Zahl der Marken auf etwa 400 gestiegen.
Bereits im Frühjahr hatte Unilever die Abspaltung des Eiscremegeschäfts mit den Marken Langnese, Magnum und Ben & Jerrys angekündigt. Nachdem ein Verkauf gescheitert war, erwägt der Konzern offenbar einen Börsengang.