Insolvenzantrag Tupperware Deutschland lotet Optionen zur Sanierung aus

Die deutsche Tupperware-Gesellschaft hat wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet, wie der vorläufige Insolvenzverwalter jetzt bestätigte. Die Produktion für den deutschen Markt in Portugal und Belgien soll eingestellt werden. Das Unternehmen prüfe nun Optionen zur Sanierung. 

Montag, 02. Dezember 2024, 13:04 Uhr
Theresa Kalmer
Tupperware: Tupperware Gebäude in Belgien.
Die Tupperware-Produktion für den deutschen Markt, die derzeit in Portugal und Belgien erfolgt, soll eingestellt werden. Bildquelle: Getty Images

Der vorläufige Insolvenzverwalter der deutschen Tupperware-Gesellschaft will Optionen für eine Sanierung des Unternehmens ausloten. „Wir versuchen, Optionen für eine Sanierung der deutschen Tupperware-Gesellschaft auszuarbeiten“, so Thomas Rittmeister von der Kanzlei Reimer in einer Mitteilung. Das Amtsgericht Frankfurt hatte Rittmeister zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt, nachdem die Tupperware Deutschland wegen drohender Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt hatte. Der Geschäftsbetrieb laufe derzeit uneingeschränkt weiter.

Tupperware-Lagerbestände voraussichtlich Anfang 2025 aufgebraucht

Für eine Sanierung sei ein verlässlicher Nachschub mit Waren unverzichtbar, teilte die Kanzlei mit. „Dazu werden wir demnächst Verhandlungen mit der amerikanischen Konzernobergesellschaft führen“, so Rittmeister weiter. Die Produktion für den deutschen Markt, die derzeit in Portugal und Belgien erfolgt, soll eingestellt werden. Die Lagerbestände werden voraussichtlich Anfang 2025 aufgebraucht sein.

Die deutsche Tupperware-Gesellschaft beschäftigte im Jahr 2022 insgesamt 79 Mitarbeiter und erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von mehr als 70 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Das Unternehmen ist vollständig von Lieferungen aus dem Ausland abhängig. Ohne die Belieferung durch ausländische Schwestergesellschaften könne das Unternehmen keine Umsätze in Deutschland erzielen.

Eine wesentliche Ursache für den Insolvenzantrag ist der angekündigte Rückzug der US-Muttergesellschaft Tupperware Brands Corporation vom europäischen Markt. Die US-Muttergesellschaft hatte bereits im September ein Verfahren nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts eingeleitet, um sich vor dem Zugriff der Gläubiger zu schützen. Der US-Konzern schulde seinen Gläubigern mehrere hundert Millionen Dollar.

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