Die Butterpreise in Deutschland dürften weiter steigen. Die Milchviehbestände sind im vergangenen Jahr um 100.000 Tiere zurückgegangen, wie das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) mitteilte. Zudem hat die Blauzungenkrankheit nach Angaben von BZL-Leiter Josef Goos innerhalb eines Jahres fast jeden vierten Betrieb getroffen.
Das verknappte Milchangebot hat den Butterpreis zuletzt deutlich steigen lassen auf zuletzt 2,39 Euro pro 250-Gramm-Packung. Für ein Päckchen Butter mit 250 Gramm werden etwa 4,5 Liter Milch benötigt. Eine Milchkuh in Deutschland gab 2023 durchschnittlich 8.780 Liter Milch, woraus sich mehr als 1.950 Päckchen Butter herstellen ließen. „Dieses Mehr an Milch gibt der Markt aktuell aber nicht her“, erklärte BZL-Leiter Goos in der Mitteilung.
Verbraucher reduzieren Butterkonsum
Die steigenden Preise wirken sich bereits auf den Konsum aus. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen ist 2023 auf 5,56 Kilogramm gefallen. Butter wird nach Angaben des BZL gerade in der Vorweihnachtszeit für Verbraucher zum Luxusgut.
Die Verknappung des Angebots treibt die Milchpreise. Landwirte erhielten im September 2024 für ein Kilogramm Milch 49 Cent und damit fünf Cent mehr als zu Jahresbeginn. Bei einem durchschnittlichen Jahresvolumen von 800.000 Litern Milch bedeutet dies für die Betriebe Mehreinnahmen von etwa 40.000 Euro.
„Mit diesem Mehr an Milchgeld können wir Landwirte anstehende Investitionen tätigen, die in den vergangenen Jahren wegen geringerer Milchpreise aufgeschoben werden mussten“, erklärte der Landwirt Christoph Lüpschen aus Lohmar. Allerdings seien gleichzeitig die Produktionskosten gestiegen. Zudem entstünden zunehmend Kosten für zusätzliche Maßnahmen hinsichtlich Tierwohl und Umwelteinwirkungen.