Der Butterpreis in Deutschland hat einen neuen Rekordwert erreicht. Seit dieser Woche kostet ein 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter der Eigenmarken in Supermärkten und Discountern 2,39 Euro. Das hat die Agrarmarkt-Informations-Gesellschaft (AMI) errechnet.
Schwaches Angebot trifft auf rege Nachfrage
„Das ist der höchste Preis, den es in Deutschland jemals gegeben hat“, sagt Kerstin Keunecke, Bereichsleiterin Milchwirtschaft bei der AMI. Der neue Preis übersteigt den bisherigen Höchstwert vom Sommer 2022 um zehn Cent. Auch die Preise für Markenprodukte liegen laut dem Preisvergleichsportal Smhaggle über dem damaligen Niveau.
Hans Foldenauer, Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM), hält weitere Preissteigerungen für möglich. „Ein schwaches Angebot trifft auf eine aufgrund des Weihnachtsgeschäfts rege Nachfrage“, erläutert er. Der Zeitpunkt für sinkende Preise lasse sich nicht vorhersagen. Dies hänge von der Entwicklung der angelieferten Milchmengen, den Inhaltsstoffen sowie der Nachfrage in den nächsten Monaten ab, so Foldenauer.
Milchviehhalter erwarten anhaltend hohe Preise
Branchenverbände warnten bereits Ende August vor steigenden Butterpreisen. Als Gründe nannten sie geringere Milchmengen von den Landwirten und einen niedrigeren Fettgehalt in der Rohmilch. Zudem führte die hohe Nachfrage nach anderen Milchprodukten wie Käse dazu, dass weniger Fett für die Butterherstellung zur Verfügung stand. Ferner verzeichneten die Verbände deutlich weniger Butterimporte.
Die Preisentwicklung bei Butter unterliegt seit 2022 starken Schwankungen. Der Ukrainekrieg und die Energiekrise trieben den Preis für ein Päckchen der Eigenmarken im Laufe des Jahres 2022 auf das damalige Allzeithoch von 2,29 Euro. Im Sommer 2023 sank er auf 1,39 Euro, um anschließend wieder zu steigen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zahlten Verbraucher im August 2024 für Butter 41 Prozent mehr als 2020.
Hintergrund der Preisentwicklung ist auch ein langfristiger Strukturwandel in der Milchwirtschaft. Die Zahl der Milchkühe und Milchviehbetriebe in Deutschland sinkt seit Jahren. 2023 gab es noch 3,7 Millionen Tiere sowie knapp 50.600 Betriebe.