Getränkeindustrie Warsteiner-Chef Helmut Hörz muss gehen

Helmut Hörz (Foto) muss die Haus Cramer Gruppe (unter anderem Wartseiner) verlassen. Als Grund für den Rausschmiss nennt das Unternehmen „unterschiedliche Auffassungen der Zusammenarbeit“.

Dienstag, 26. November 2024, 14:38 Uhr
Tobias Dünnebacke
Warsteiner: Helmut Hörz im Porträt
Warsteiner-Chef Helmut Hörz leitet die Brauerei zukünftig nicht mehr. Bildquelle: Warsteiner

Der 64-jährige Helmut Hörz leitet nicht mehr die Geschicke der sauerländischen Warsteiner Brauerei. Hörz war seit Sommer 2021 in der Verantwortung als CEO. Raphael Rauer (Geschäftsführer Marketing und Vertrieb) übernimmt von ihm die Ressorts Verwaltung und Finanzen und deren zugehörige Abteilungen, Jens Hoffmann die Bereiche IT, HR, Kommunikation und Recht. Als Sprecher der Geschäftsführung agiert bis auf Weiteres Raphael Rauer. Als Grund für den Abgang von Hörz werden vom Unternehmen „unterschiedliche Auffassungen der Zusammenarbeit“ genannt.

Die Haus Cramer Gruppe bewegt sich in schwierigem Fahrwasser. Davon zeugen Absatzrückgänge bei der Marke Warsteiner, ein nach wie vor hoher Promotionanteil sowie eine zu alte Käuferschicht. Wechsel im Management, das Engagement der auf Restrukturierung spezialisierten Berateragentur Ebner Stolz sowie die Schließung einer Braustätte in Bayern passen zu einem eher pessimistischen Bild. 

Häufige Wechsel an der Spitze

Seit dem Tod des einflussreichen Firmenpatriarchen Albert Cramer im Jahr 2012 wurde nun bereits fünfmal das Führungspersonal ausgetauscht: Weder der Red-Bull-Manager Martin Hötzel noch die GfK-Vorständin Alessandra Cama oder der Roland-Berger-Berater Christian Gieselmann sowie Helmut Hörz (ehemals Homann) konnten Warsteiner nachhaltig in die Erfolgsspur bringen.

Raphael Rauer kam diesen Sommer von Paulaner aus München ins Sauerland. Er setzt auf Diversifikation. „Wir werden in zehn Jahren viel weniger abhängig sein von Bier“, sagte der Manager kürzlich gegenüber der Lebensmittel Praxis. Wie genau die Produktwelt der Unternehmensgruppe dann aussehen wird, könne man noch nicht sagen. Aber alkoholfreie Getränke und bierähnliche Produkte bieten nach Ansicht von Rauer viele Chancen.

Im ersten Halbjahr 2024 rutschte die Stammmarke Warsteiner laut Nielsen IQ wieder ins Absatzminus (minus 1,2 Prozent). Vom Volumen der mit 6 Millionen Hektolitern jährlichem Ausstoß einmal stärksten deutschen Biermarke ist ohnehin nur noch rund ein Drittel übrig.

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