Die World Vapers’ Alliance (WVA) hat eine Petition mit mehr als 100.000 Unterschriften gegen geplante EU-Restriktionen für E-Zigaretten an das Europäische Parlament übergeben. Die Organisation protestiert damit gegen mögliche Geschmacksverbote, Einschränkungen von Nikotinbeuteln, Dampfverbote im Freien und eine höhere Besteuerung von E-Zigaretten.
Immer mehr E-Zigaretten-Nutzer
Der Konsum von E-Zigaretten nimmt in Deutschland kontinuierlich zu. Nach einer aktuellen Studie der Universitätsklinik Düsseldorf nutzen mittlerweile 2,2 Prozent der Bevölkerung E-Zigaretten; 2016 lag dieser Anteil noch bei 1,6 Prozent. Besonders Einweg-E-Zigaretten werden immer beliebter. Die Nutzer dieser Modelle sind der Studie zufolge im Durchschnitt vier Jahre jünger als die Konsumenten anderer E-Zigaretten und häufiger weiblich.
Regulierungen würden zurück zur Zigarette führen
„Die EU steht am Scheideweg: Entweder sie setzt auf bewährte Schadensminderung oder sie riskiert eine gesundheitspolitische Katastrophe“, zitiert die World Vapers’ Alliance ihren Direktor Michael Landl. Geschmacksverbote und übermäßige Regulierung würden Millionen zurück zur Zigarette treiben.
WVA sieht Schweden als Vorbild
Die Organisation verweist auf die Entwicklung in Schweden. Das Land habe durch seine Offenheit für Schadensminderungsstrategien die Raucherquote auf etwa fünf Prozent gesenkt. In Deutschland liegt die Quote nach Angaben der World Vapers’ Alliance bei 30 Prozent. Demnach ist der Anteil der Menschen, die Tabak-Zigaretten rauchen, seit 2016 auf diesem hohen Niveau geblieben.
Die WVA ruft daher alle EU-Politiker auf, sie sollten die Wahlfreiheit der Verbraucher und die öffentliche Gesundheit stärken, indem sie „evidenzbasierte Vorschriften erlassen, die sicherere Alternativen zum Rauchen“ unterstützen.
Branche sieht zudem Gefahr durch Schwarzmarkt
Die zum Jahreswechsel anstehende Steuererhöhung auf Liquids könnte nach Einschätzung der Branche außerdem den Schwarzmarkt vergrößern. Dieser erreicht nach Schätzungen des Bündnisses für Tabakfreien Genuss (BfTG) bereits jetzt ein Volumen von rund 300 Millionen Euro pro Jahr. Den Behörden fehlten nach Darstellung des Verbandes ausreichende Ressourcen für eine effektive Eindämmung des Schwarzmarkts.