Hoher Rohwarenpreis Valensina verkleinert Orangensaft-Flaschen

Valensina reagiert auf die angespannte Lage am Orangenmarkt. Ab Dezember 2024 schrumpfen die Flaschen für Orangensaft von 1 Liter auf 700 Milliliter. Der Preis bleibt gleich, was einer indirekten Preiserhöhung entspricht.

Freitag, 11. Oktober 2024, 10:16 Uhr
Theresa Kalmer
Orangensaft ist aktuell aufgrund schlechter Ernten knapp und teuer. Bildquelle: Getty Images / (C)lalo_martinez

Valensina reagiert auf die angespannte Lage am Orangenmarkt mit einer Verkleinerung seiner Flaschen. Ab Dezember 2024 bietet das Unternehmen die Sorten „Orange“ und „milde Orange“ in 700-Milliliter-Flaschen statt wie bisher in 1-Liter-Gebinden an. Der Preis bleibt unverändert, was einer indirekten Preiserhöhung gleichkommt.

Extreme Wetterlagen und die Baumkrankheit „Citrus Greening“ führen laut Valensina zu sinkenden Orangenernten. Besonders betroffen ist Brasilien, das Hauptanbauland für Orangen. Für die Saison 2024/2025 erwartet die brasilianische Citruswirtschaft einen Ernterückgang von mehr als 30 Prozent. Die weltweiten Lagerbestände für Orangen und Orangensaftkonzentrat befinden sich bereits auf einem historischen Tiefpunkt. Die weltweite Nachfrage bleibt indes ungebrochen, was einen rasanten Anstieg der Rohwarenpreise zur Folge hat.

„Die dramatische Lage der Orangenernte trifft auch uns“, zitiert Valensina in der Mitteilung Olaf Jark, Geschäftsleiter Marketing, PR & Lizenzen. „Wie alle Safthersteller sind aber auch wir gezwungen, Kompromisse einzugehen.“ Das Unternehmen entschied sich für kleinere Flaschen, um weiterhin einen reinen Orangensaft zu einem „attraktiven Regalpreis“ anzubieten. „Die kleineren Flaschen machen zudem aus unserer Sicht besser deutlich, dass Orangensaft zu einem sehr kostbaren Gut geworden ist, das man umso bewusster genießen sollte“, so Jark. 

Fruchtsaft-Industrie kämpft mit steigenden Kosten

Valensina betont, dass die Qualität des Saftes trotz der kleineren Flaschen unverändert bleibe. Es handele sich weiterhin um 100 Prozent Fruchtsaft. Das Unternehmen will die Preiserhöhung transparent kommunizieren. Die neuen Flaschen sind schlanker und sichtbar kleiner, die Etiketten weisen deutlich auf den Inhalt von 700 Millilitern hin. Ein QR-Code auf dem Etikett führt zu weiteren Informationen rund um die Hintergründe der Preissteigerung. 

Zusätzlich führt Valensina einen Orangennektar in der 1-Liter-Flasche ein, um preissensiblen Verbrauchern ein alternatives Angebot zu machen. Das Unternehmen passt einige Rezepturen aufgrund der angespannten Rohwarensituation an, will dabei aber die gewohnten Qualitätsstandards einhalten.

Für die Valensina Säfte im 1-Liter-Gebinde gibt das Unternehmen weiterhin als Rangepreis eine UVP von 2,49 Euro am Regal an, als Aktionspreis 1,79 Euro. Die zwei 100-Prozent-Orangensäfte in der neuen 700-Milliliter-Flasche werden hier integriert.

Die Entwicklung bei Valensina spiegelt einen branchenweiten Trend wider. Händler verlangen an den Rohstoffbörsen für Orangensaft derzeit Aufschläge von bis zu 150 Prozent im Vergleich zu Anfang 2022. Klaus Heitlinger, Geschäftsführer beim Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie, erklärte gegenüber der LP: „Unter 2 Euro pro Liter kann Orangensaft im Handel nicht mehr kostendeckend verkauft werden.“

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