Vielfältige Herausforderungen Studie sieht Spirituosenbranche vor großen Umbrüchen

Die Spirituosenbranche im deutschsprachigen Raum steht vor Herausforderungen. Eine aktuelle Studie zeigt: Gesundheitstrends und Digitalisierung setzen die Branche kurzfristig unter Druck. Langfristig bereiten vor allem Rohstoff-Begrenzungen und regulatorische Rahmenbedingungen Sorgen.

Dienstag, 08. Oktober 2024, 07:17 Uhr
Thomas Klaus
Spirituosen-Branche wird durchgeschüttelt: Die Unternehmen müssen sich auf einer Reihe von Feldern zukunftsfest aufstellen. Bildquelle: Stock Spirits

Die Spirituosenbranche in Deutschland, Österreich und der Schweiz steht vor großen Herausforderungen. Dies ergibt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Wieselhuber & Partner (W&P). Die Untersuchung „Von Branchenchampions lernen: Impulse für das Geschäft mit der Spirituose“ zeigt, dass sich das Marktumfeld weiter konsolidiert und der Druck auf die Entscheider zunimmt. Die Spirituosenbranche steht zwar vor einem tiefgreifenden Wandel. Aber die Studie bietet auch diese Botschaft: Unternehmen, die jetzt die richtigen Weichen stellen, können gestärkt aus dieser Umbruchphase hervorgehen.

Kurzfristig hauptsächlich vier Herausforderungen

Für die Studie befragten die Berater zwischen 2023 und 2024 insgesamt 21 Top-Manager aus zukunftsorientierten Spirituosenunternehmen in der DACH-Region. Darunter waren Vertreter von Henkell Freixenet, Kirsch Import, Euro Alkohol und der Sasse Feinbrennerei. Die Ergebnisse zeigen, dass die Branche vor allem kurzfristig hauptsächlich vier Herausforderungen bewältigen muss.

An erster Stelle stehen Veränderungen im Konsum durch den Gesundheitstrend sowie die Nutzung digitaler Möglichkeiten. Jeweils 86 Prozent der Befragten sehen hier dringenden Handlungsbedarf. Es folgen der Trend zu trinkfertigen Produkten (85 Prozent) und das anhaltend hohe Niveau der Herstell- und Gemeinkosten (81 Prozent).

Zukunftsorientierte Sprirituosenunternehmer müssen jetzt handeln

Langfristig bereiten den Managern vor allem die Abhängigkeit von externen Rohstoff-Begrenzungen (84 Prozent) und regulatorischen Rahmenbedingungen (76 Prozent) Sorgen. Auch fehlende Digitalisierungskompetenzen (72 Prozent) sowie alternde Konsumenten und Arbeitnehmer (67 Prozent) nehmen sie als Risiken wahr.

„Das Geschäft mit der Spirituose befindet sich in der letzten Phase ihres Lebenszyklus“, warnt Studienautor Johan ten Doornkaat Koolman, Manager bei W&P. „Zukunftsorientierte Spirituosenunternehmer müssen jetzt handeln, um auf die Herausforderungen von morgen zu reagieren!“

Gegenseitige Herausforderung und Unterstützung widersprechen sich nicht

Als wichtigste Handlungsfelder nennt die Studie die Entwicklung einer professionellen Digitalisierungsstrategie (90 Prozent Zustimmung), das Überdenken von Kooperationen und Allianzen (83 Prozent) sowie Investitionen in Wachstumsregionen und -kategorien (70 Prozent). Mehr als die Hälfte der Befragten hält zudem Portfolioerweiterungen, Neuausrichtungen und Kostensenkungen für sehr attraktive Maßnahmen.

Dr. Jerome Honerkamp, Leiter Konsumgüter & Handel bei W&P, betont: „Gegenseitige Herausforderung und Unterstützung widersprechen sich nicht – das leben andere Branchen schon erfolgreich vor.“ 

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