Bio-Fläche in Deutschland 30 Prozent Bio-Fläche bis 2030 kaum erreichbar

Das Ziel von 30 Prozent ökologisch bewirtschafteter Fläche bis 2030 ist kaum zu erreichen, zu niedrig ist das Wachstum beim Bio-Landbau. Erstmals seit Jahren sanken zudem die Verkaufserlöse der Bio-Landwirte. Das zeigt ein Datencheck der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI).

Mittwoch, 02. Oktober 2024 - Hersteller
Thomas Klaus
Artikelbild 30 Prozent Bio-Fläche bis 2030 kaum erreichbar
Enormer Handlungsbedarf in Bio-Landwirtschaft: Damit das Ziel von 30 Prozent Bio-Fläche bis 2030 erreicht werden kann, muss noch viel passieren. Bildquelle: Getty Images

Der Bio-Landbau in Deutschland wächst langsamer als erhofft. Im Jahr 2023 stieg die ökologisch bewirtschaftete Fläche um relativ bescheidene 1,6 Prozent auf 11,4 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Das zeigt die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) in ihrem Bio-Strukturdatencheck auf. Dafür wurden Angaben der Öko-Kontrollstellen ausgewertet. Damit bleibt das politische Ziel von 30 Prozent Bio-Fläche bis 2030 in weiter Ferne.

Verkaufserlöse entwickelten sich besorgniserregend

Um dieses Ziel zu erreichen, müssten die Wachstumsraten in den kommenden Jahren im zweistelligen Bereich liegen, so die AMI. Das Jahr 2023 habe jedoch nicht den erhofften Aufschwung für die Branche gebracht. Unvorhersehbare Preis- und Kostenentwicklungen sowie witterungsbedingte Schwankungen bei den Ernten hätten das Wachstum gebremst.

Besonders besorgniserregend entwickelten sich nach den AMI-Daten die Verkaufserlöse. Erstmals seit Jahren sanken die Einnahmen der Bio-Landwirte aus dem Verkauf ihrer Produkte. Laut AMI gingen die Erlöse 2023 im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent zurück. Nur in wenigen Bereichen wie Gemüse, Milch, Wein und Rindfleisch steigerten die Landwirte ihre Produktion, was zu höheren Verkaufserlösen führte. 

Preisentwicklung je nach Produkt sehr unterschiedlich

Die Preisentwicklung verlief je nach Produkt sehr unterschiedlich. Während die Preise für Bio-Kartoffeln um rund 30 Prozent und für Bio-Gemüse um etwa 10 Prozent stiegen, mussten Bio-Getreidebauern deutliche Einbußen hinnehmen. Der Durchschnittspreis für alle Getreidearten einschließlich Körnermais lag rund 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Diese Entwicklungen stellen die Bio-Branche nach AMI-Auffassung vor große Herausforderungen. Damit das ambitionierte Ziel von 30 Prozent Bio-Fläche bis 2030 erreicht werden könne, brauche es offenbar zusätzliche Anstrengungen und möglicherweise auch mehr politischer Unterstützung. In den kommenden Jahren wären deutlich höhere Wachstumsraten erforderlich, mindestens im zweistelligen Bereich. Die Daten zeigen aus AMI-Sicht, dass der Bio-Landbau in Deutschland zwar weiter wächst, aber deutlich langsamer als für die Erreichung der politischen Ziele erforderlich wäre.

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