Tarifstreit NGG-Streiks legen Gespräche mit BDSI auf Eis

Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) hat die laufenden Verhandlungen zur Modernisierung des Entgeltrahmentarifvertrags mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) vorübergehend ausgesetzt. Hintergrund dieser Entscheidung sind die zeitgleich stattfindenden Warnstreiks der NGG, die nach Ansicht des BDSI eine vertrauensvolle Verhandlungsatmosphäre unmöglich machen.

Dienstag, 20. August 2024 - Hersteller
Julia Krone
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Die Gespräche zur Modernisierung des Entgeltrahmentarifvertrags (ERTV) zwischen dem BDSI und der NGG sind vorerst gestoppt. Der BDSI begründete diesen Schritt mit den aktuellen Streiks. „Eine zielgerichtete und unaufgeregte Entgeltrahmentarifverhandlung ist mit den parallel stattfindenden Tarifverhandlungen und durch die NGG organisierten Streikmaßnahmen schlicht nicht mehr vertrauensvoll möglich“, so Dr. Mario Mundorf, tarifpolitischer Geschäftsführer des BDSI.

Parallel dazu hat die NGG die Beschäftigten in der Süßwarenindustrie in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen zu Warnstreiks aufgerufen. Die Gewerkschaft erwartet bis zu 800 Teilnehmer, die bei Unternehmen wie Unilever, Nestlé und Barry Callebaut die Arbeit niederlegen. Eine Demonstration durch die Hamburger Innenstadt ist ebenfalls geplant.

Die NGG fordert eine Gehaltserhöhung von 9,9 Prozent, mindestens aber 360 Euro im Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Diese Forderungen stehen im Gegensatz zu den bisherigen Angeboten der Arbeitgeber, die unter anderem Erhöhungen von 3,1 und 2,6 Prozent bei einer Laufzeit von 28 Monaten in Hamburg und Schleswig-Holstein sowie 2,8 und 2,2 Prozent bei 27 Monaten in Niedersachsen und Bremen beinhalten.

Die Verhandlungen sollen Ende August und Anfang September in den verschiedenen Regionen fortgesetzt werden. Der BDSI wird dabei von regionalen Verbänden unterstützt und bleibt der zentrale Arbeitgeberverband für alle Tarifgebiete. In drei weiteren Tarifgebieten laufen die Verträge noch, während in sechs Gebieten aktiv verhandelt wird.

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