Zigaretten werden in Zukunft noch teurer werden. „Zu den Kostentreibern der Branche gehören hohe Personal-, Energie- und Stromkosten. Aber auch Papier und Verpackungen sind deutlich teurer geworden“, erklärt Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartige Erzeugnisse gegenüber der Lebensmittel Praxis. Außerdem würden hohe Transportkosten zu Buche schlagen.
„In Bezug auf unsere Produkte und unsere Prozesse sind deutlich gestiegene Rohtabakkosten der zurzeit mit Abstand größte Kostentreiber. Dies liegt hauptsächlich an Ernteausfällen in Brasilien“, konkretisiert Peter Fobe, Sprecher von Reemtsma DACH die Problematik. Außerdem würden globale geopolitische Spannungen, vor allem die noch immer andauernde Krise im Roten Meer, für gestiegene Logistikkosten sorgen. „Mit diesen Umständen müssen praktisch alle Wettbewerber im Markt mehr oder weniger stark umgehen“, so Fobe.
Den Herstellern bliebe laut Mücke nichts anderes übrig, als ihre Produktionsprozesse noch stärker zu rationalisieren. Dennoch müssten steigende Kosten an die Verbraucher weitergegeben werden. „Es wird also in den nächsten Jahren nicht günstiger werden“, so der Verbandschef.
Wie sich die gestiegenen Kosten konkret auf die Endverbraucherpreise auswirken, berichtet der Großhändler Lekkerland. Marlboro-Raucher zahlen jetzt beispielsweise bei den 20er-Packungen King Size und Long 30 Cent mehr pro Schachtel: 8,70 Euro beziehungsweise 8,80 Euro. Reemtsma streicht alle Automatenpackungen für 8 Euro aus dem Sortiment. Für die günstigste Packung einer Reemtsma-Marke muss man am Automaten jetzt 9 Euro hinlegen. British American Tobacco bietet die 20er-Packung seiner nachhaltigen Lucky Strike Varianten Change Green und Change Dark Green nicht mehr an. Hier muss man jetzt 10 Euro für 24 Zigaretten zahlen.