In Hessen sind die Kirschenerträge dieses Jahr drastisch eingebrochen. Frost und Dauerregen haben den Obstbauern das Leben schwer gemacht, wodurch bis zu 95 Prozent der Früchte zerstört wurden. Gleichzeitig verzeichnen Nordrhein-Westfalen und Thüringen schlechte Erdbeerernten.
Der Hessische Bauernverband spricht von einer unterdurchschnittlichen Saison bei der Kirschenernte 2024. „Im Großen und Ganzen ist ein großer Ausfall zu verzeichnen. Das unbeständige Wetter hat das empfindliche Obst getroffen“, sagte Sprecherin Marie-Claire von Spee der Deutschen Presse-Agentur. Frühkirschen wurden durch Frost beschädigt, und der anschließende Regen ließ bis zu 95 Prozent der Kirschen platzen. „Die Situation ähnelt der von 2017, als es einen Totalausfall gab“, sagt Christian Wedemeier, Obstbauberater beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen. Die späteren Kirschsorten brachten etwas bessere Erträge, waren jedoch weniger haltbar und erforderten viel Sortierarbeit. Zudem kämpfen die Bauern mit vermehrten Obstdiebstählen. Die Erntesaison ist fast überall beendet oder steht kurz vor dem Abschluss.
Auch die Erdbeerernte in Nordrhein-Westfalen fiel 2024 mau aus mit den niedrigsten Erträgen seit einem Jahrzehnt. Die Frucht habe ebenfalls unter dem stark anhaltenden Regen gelitten, was die Erntemengen im Freiland um 26,0 Prozent im Vergleich zu 2023 verringerte. Bei den unter Schutzabdeckungen angebauten Beeren gab es hingegen ein Plus von 26,9 Prozent. Das Statistische Landesamt IT.NRW berichtet von nur 26.144 Tonnen Erdbeeren. Im Freiland wurden 13.621 Tonnen geerntet, in Gewächshäusern und unter Schutzabdeckungen 12.523 Tonnen. Die Landwirtschaftskammer NRW spricht von einem vielversprechenden Start der Saison, der durch den Regen im Juni jedoch stark beeinträchtigt wurde.
Auch in Thüringen fällt die Erdbeerernte nach ersten Schätzungen in diesem Jahr unterdurchschnittlich aus. Die Agrarbetriebe, die die roten Früchte kultivieren, rechnen mit rund 624 Tonnen, wie das Statistische Landesamt in Erfurt mitteilt. Die Erntemenge liege damit geringfügig unter der des Vorjahres, aber um mehr als ein Drittel unter der des langjährigen Durchschnitts.