Tierhaltung Özdemir hat Pläne aber kaum Geld

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat für breite Unterstützung beim Wandel zu mehr Tierschutz in den Ställen geworben. Die Opposition fordert ein Gesamtkonzept und mehr Geld für den Stallumbau.

Donnerstag, 21. September 2023, 09:05 Uhr
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Getty Images

„Mit der Weiterentwicklung der Tierhaltung wollen wir das Höfesterben beenden und dafür sorgen, dass Made in Germany auch künftig für gutes Fleisch aus Deutschland steht“, sagt der Grünen-Politiker anlässlich der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern.

Demnach sollen Tierhalter für den Umbau von Ställen und laufende Mehrkosten wegen höherer Haltungsstandards eine gesicherte Förderung bekommen. Zunächst hatte die Ampel-Koalition dafür einen Anschub von einer Milliarde Euro bis 2026 für die Schweinehaltung beschlossen, ringt aber seit Monaten um eine weitergehende dauerhafte Finanzierung. Özdemir sagt: „Wir setzen den Rahmen, damit unsere Landwirtinnen und Landwirte ihre Tierhaltung weiterentwickeln können und geben ihnen damit wieder eine wirtschaftliche Perspektive.“ Die Zahl der Betriebe mit Schweinehaltung habe sich von 2010 bis 2020 bei etwa gleichbleibenden Tierzahlen fast halbiert. Zudem befürchten Branchenexperten in Zukunft Verlagerungen ins Ausland.

Der Landwirtschaftsminister von Schleswig-Holstein, Werner Schwarz (CDU), sagte dem Tagesspiegel, die vom Bund angekündigte Stall-Milliarde werde nicht ausreichen. Demnach benötigen die Landwirte „ein Gesamtkonzept aus Tierhaltungskennzeichnung, das auf alle Tierarten und auf die gesamte Warenkette ausgerichtet ist, eine langfristige Finanzierung sowie Anpassung von Naturschutz-, Immissionsschutz- und Baurecht“. Andernfalls drohe eine Verlagerung der Erzeugung und Verarbeitung von tierischen Lebensmitteln ins Ausland, warnte der CDU-Politiker.

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