„Diese unlauteren Praktiken bedrohen die regionale Imkerkultur. Ein auskömmliches Wirtschaften ist in der Imkerei unmöglich geworden“, sagte der erste Vorsitzende des Imkerverbandes Rheinland-Pfalz, Thomas Hock, der Deutschen Presse-Agentur. Die Imker aus dem Südwesten sehen durch gepanschten Honig aus dem Ausland zunehmend ihre Existenz gefährdet. Laut Markus Lay, Sprecher des Imkerverbandes Saarland, sollte die Arbeit eines Imkers „idealerweise mindestens kostendeckend sein“ - das jedoch sei kaum noch möglich, auch angesichts steigender Preise bei Futter und Holz.
Fast 74 Prozent des aus China und 93 Prozent des aus der Türkei importierten Honigs seien bei Untersuchungen des Europäischen Amtes für Betrugsbekämpfung (OLAF) als verdächtig eingestuft worden. Sie entsprächen nicht der EU-Honigrichtlinie, die besage, dass dem Honig weder Zucker noch Zuckersirup oder andere Stoffe wie Pollen zugesetzt werden dürfen. Aus Großbritannien importierter Honig stehe der Behörde zufolge ausnahmslos unter Verdacht, „was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass Honig in anderen Ländern produziert und im Vereinigten Königreich vor seiner Wiederausfuhr in die EU weiter gemischt wurde“.