Da Kühe Wiederkäuer sind, stoßen sie beim Verdauen ihres Futters regelmäßig Methan aus – ein Gas, das sich negativ auf den Klimawandel auswirkt. Tatsächlich seien 40 Prozent der gesamten Emissionen der Milchbetriebe von Arla Foods auf die Verdauung der Kühe zurückzuführen, teilt das Unternehmen mit. In einem Pilotprojekt mit dem neuen Futtermittelzusatz Bovaer wolle die Genossenschaft nun bei 10.000 Milchkühen auf mehr als 50 Betrieben in Dänemark, Schweden und Deutschland versuchen, den Methanausstoß um etwa 30 Prozent zu reduzieren.
Bei Bovaer handelt es sich um einen Futtermittelzusatz für Kühe und andere Wiederkäuer. Der Zusatzstoff wurde von DSM über einen Zeitraum von zehn Jahren erforscht, weiterentwickelt und weltweit in 14 Ländern ausgiebig getestet. Bovaer hemme laut DSM das Enzym, das die Produktion von Methan im Verdauungssystem der Kuh anregt. Es wirke sofort und werde auf unbedenkliche Weise in Bestandteile aufgespalten, die bereits von Natur aus im Magen von Kühen vorkommen. Zudem sei wissenschaftlich erwiesen, dass es die Milchqualität nicht beeinträchtige.
Hanne Søndergaard, Executive Vice President und Leiterin des Bereichs Agriculture, Sustainability and Communications bei Arla Foods: „In Bezug auf den Klimawandel besteht dringender Handlungsbedarf. Und wir sind der Ansicht, dass die Milchwirtschaft Teil der Lösung ist. Die Ergebnisse unserer ersten Testreihen mit Bovaer in einer Forschungseinrichtung und auf einem unserer dänischen Mitgliedsbetriebe sind äußerst vielversprechend. In Zusammenarbeit mit DSM möchten wir nun praktische Erfahrungen auf den Höfen unserer Mitglieder gewinnen, indem wir den Futtermittelzusatz bei insgesamt 10.000 Kühen anwenden. Dies ist ein gutes Beispiel für innovative und wissenschaftlich fundierte Lösungen und Maßnahmen, die wir ergreifen, um eine nachhaltige und tragfähige Zukunft für die Milchwirtschaft zu schaffen.“
Mark van Nieuwland, Vice President von Bovaer bei DSM. „Der jüngste IPCC-Bericht über die Auswirkungen des Klimawandels hat gezeigt, dass es allerhöchste Zeit ist, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Änderungen in Bezug auf die Viehhaltung werden dabei eine Schlüsselrolle spielen. Durch unsere wissenschaftlichen Innovationen und unsere Zusammenarbeit können wir dazu beitragen, die Emissionen deutlich zu senken, indem wir das tägliche Futter der Tiere umstellen.“
Das Pilotprojekt soll im Sommer und im Herbst 2022 starten, so Arla Foods. Dabei erhalten die Landwirte Bovaer von ihren Futtermittellieferanten und mischen es unter das Futter der Milchkühe. Arla Foods will Milchproben nehmen, diese analysieren und mit der Milch von Kühen vergleichen, die den Futtermittelzusatz nicht erhalten. Wenn die ersten Ergebnisse die Erwartungen erfüllen, plant Arla Foods, das Pilotprojekt im Jahr 2023 auf 20.000 Kühe auszuweiten.