Saisonauftakt Obstbauern fürchten Erntehelfer-Mangel

Die rheinischen Obstbaubetriebe befürchten infolge des russischen Krieges in der Ukraine, nicht genügend Erntehelfer in Osteuropa zu finden. Zudem dürften die Preise für Erdbeeren steigen.

Donnerstag, 14. April 2022 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Obstbauern fürchten Erntehelfer-Mangel
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Der Provinzialverband Rheinischer Obst- und Gemüsebauer berichtete zum Auftakt der diesjährige Erntesaison in Viersen von kräftig steigenden Kosten. Die Energiepreise belasteten nicht nur den Anbau im beheizten Gewächshaus. „Treibstoff für die notwendigen Arbeiten auf den Feldern, Folien und Vliese zum Schutz gegen niedrige Temperaturen, Düngemittel und Verpackungen sind in den letzten Wochen und Monaten so teuer geworden, wie wir es niemals vermutet hätten“, erklärte Vize-Präsident Georg Boekels am Donnerstag und fügte hinzu: „Die Kosten müssen wir an unsere Abnehmer weitergeben.“ Auch die Mehrkosten durch die Lohnsteigerungen müssten weitergegeben werden.

„Große Sorgen macht uns derzeit auch die Verfügbarkeit von Arbeitskräften. Erdbeeren und viele andere Obst- und Gemüsearten können nicht maschinell geerntet werden“, erklärte Boekels. Etlichen Betrieben sei von Erntehelfern, die in der Nähe der ukrainischen Grenze leben, mitgeteilt worden, dass sie bei ihrer Familie bleiben möchten, schilderte Boekels. Allerdings steigt der Erntehelfer-Bedarf nach Verbandsangaben erst in den kommenden Wochen deutlich an, wenn die Erdbeerernte nicht nur wie zu Beginn in den Gewächshäusern, sondern auch auf den Felder ansteht. Ende April oder Anfang Mai beginne dann auch die Ernte von Freilandgemüse. Bei Spargel sei die Erntemenge durch die niedrigen Temperaturen zunächst noch gering gewesen. Sie steige mit den wärmen Werten aber.

Die meisten Erntehelfer kommen laut dem Verband traditionell aus Rumänien, gefolgt von Polen und Bulgarien. Derzeit sei noch nicht absehbar, wie viele Erntehelfer letztlich kommen werden. In den vergangenen Jahren seien die Löhne für die Erntehelfer stark gestiegen. Momentan liege der gesetzliche Mindestlohn bei 9,82 Euro je Stunde. Zum 1. Juli werde er auf 10,45 Euro je Stunde angehoben, zum 1. Oktober dann auf 12 Euro. Eine Reihe von Obstbaubetrieben habe Unterkünfte für Flüchtlinge aus der Ukraine zur Verfügung gestellt. Sie böten auch Arbeitsplätze an.

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