Fleischwirtschaft Verband kritisiert Özdemir

„Eine weitere Reduktion der Tierbestände in Deutschland ist kontraproduktiv“, erwidert der Verband der Fleischwirtschaft, auf den von Cem Özdemir hergestellten Zusammenhang, „weniger Fleisch zu essen wäre ein Beitrag gegen Putin“.

Montag, 21. März 2022 - Hersteller
Lebensmittel Praxis
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Eine Einschränkung der Tierhaltung in Deutschland hätte eine Reduktion des natürlichen Wirtschaftsdüngers und einen noch höheren Einsatz von Mineraldünger zur Folge, so der Verband. Dessen Produktion basiert auf großen Mengen Öl und Gas, das aus Russland importiert wird. Mit dem Verkauf dieser fossilen Energieträger finanziert Russland jedoch derzeit seinen Feldzug in der Ukraine. Ein Verzicht auf Fleisch in der Ernährung wäre folglich sogar kontraproduktiv.

Der Verband der Fleischwirtschaft betrachtet es als notwendig, für Klarheit so sorgen: Landwirtschaft sei ein komplexes Netzwerk, in dem man Tiere und Pflanzen nicht trennen kann, heißt es in einer Pressemitteilung. Das Bindeglied ist die nicht-essbare Biomasse. Bei allen hergestellten pflanzlichen Lebensmitteln wird neben der eigentlichen Frucht auch ein deutlich größerer Teil an nicht-essbarer Biomasse wie Stängel oder Blätter geerntet. Die Ernteprodukte selber werden weiterverarbeitet, etwa zu Mehl, Zucker, Öl. „Summa summarum entstehen in der Landwirtschaft mit jedem Kilogramm veganem Lebensmittel etwa vier Kilogramm nicht-essbare Biomasse. Nur Nutztiere sind in der Lage, diese nicht-essbare Biomasse zu verdauen und so hochwertiges Fleisch und Milch zu erzeugen.“

Aus Sicht des Verbandes ist stattdessen ein schnelles Handeln in anderen Feldern notwendig. So gab es bei der Tierwohl-Transformation und der Haltungskennzeichnung bisher wenig Bewegung. Die Wirtschaft hat dagegen längst gehandelt: Seit 2019 sind Fleischverpackungen in großen Supermärkten und Discountern durch eine vierstufige Haltungsform gekennzeichnet. 

Wie viele gesellschaftliche Gruppen drängt auch der VDF auf die Umsetzung der Lösungen für mehr Tierwohl. Die Vorschläge des Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung liegen auf dem Tisch des Ministers. Sie werden von einem breiten Konsens der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft, Verbrauchervertretern sowie Tier- und Umweltschutzorganisationen getragen. Sie müssen jetzt in die Umsetzung gebracht werden.

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