PepsiCo ist weltweit mit einem Umsatz von rund 70 Milliarden US-Dollar in 2020 der zweitgrößte Nahrungsmittelhersteller der Welt. Dazu trägt vor allem die Softdrink-Sparte (unter anderem Pepsi, Lipton und Rockstar) als auch die Snack-Sparte der Tochter Frito-Lay bei. Die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) macht mit einem Umsatz von 550 Millionen Euro bisher aber nicht mal 1 Prozent von diesem Konzernumsatz aus. Beim Wettbewerber Coca-Cola liegt dieser Anteil deutlich höher (rund 7 Prozent). Allerdings konnte der deutsche Ableger von PepsiCo mit Hauptsitz in Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main in 2020 trotz Corona-Pandemie um 7 Prozent wachsen. Dieses Tempo soll jetzt beibehalten, beziehungsweise beschleunigt werden. Gelingen soll dies unter anderem durch massive, „nie dagewesene“ Werbeinvestitionen in die zuckerfreie Cola-Variante Pepsi Max. Nielsen spricht im LP-Interview (LP 9, erscheint heute) von einem „zweistelligen Millionenbetrag“. „Wir haben die Krise genutzt, um unsere Kräfte zu sammeln. Wir haben starke Partner, ein engagiertes Team und ich bin davon überzeugt, dass wir eine Chance haben, die Coke-Zero-Gewohnheitstrinker in der DACH-Region für uns zu begeistern“, sagt Nielsen weiter. Pepsi soll durch neue Verpackungsformate und eine jüngere „frechere“ Ansprache stärkeren Anklang finden. „Wir wollen noch stärker auf die jüngere Zielgruppe gehen, mit einer etwas provokanteren Art und mit Hilfe aller Kanäle, auch der digitalen“, so Nielsen im Interview. Für die Energy-Drink-Sparte unter Rockstar, die bisher nicht so stark wachsen konnte wie die Wettbewerber Red Bull und Monster, sollen neue Produkte mit Hanf-Samen Impulse bringen.
Auch in der Gastronomie sieht Nielsen nach der Corona-Pandemie noch Luft nach oben. Um die Partner im Außer-Haus-Markt zu überzeugen, setzt PepsiCo mittlerweile auf eine exklusive Vertriebspartnerschaft mit der Radeberger Gruppe, beziehungswiese dem Gastro-Ableger Team Beverage. Bisher liegt der Gastronomie-Anteil des Geschäftes von PepsiCo hierzulande bei nur 5 Prozent.
Bei den ambitionierten Wachstums-Zielen will der Hersteller, der vor allem auf Einweg-Verpackungen setzt, auch das Thema Nachhaltigkeit stärker in den Fokus rücken. Bis 2021 wird PepsiCo beispielsweise als erstes Getränkeunternehmen in Deutschland ausschließlich auf 100 Prozent recyceltes Plastik für alle kohlensäurehaltigen Getränke und Lipton Eistee setzen.
Die so genannte „Mobile Working Policy“ soll zudem beim Wettbewerb um neue Talente helfen. Die Betriebsvereinbarung ermöglicht es allen PepsiCo-Mitarbeitern (sofern es die Arbeit zulässt) komplett selbst zu entscheiden, von wo aus sie arbeiten möchten. „Die starre Anwesenheitspflicht in einem Büro ist die Vergangenheit“, so Nielsen.