In einer Betriebsversammlung informierte die Unternehmensführung der Lutz-Gruppe die derzeit 30 Mitarbeiter über die Schließung des Betriebs der Weimarer Wurstwaren. Eine Standortanalyse Ende 2018 ergab, dass sich in den vergangenen Jahrzehnten ein erheblicher Investitionsstau angesammelt habe. Hinzu komme, dass der intensive Wettbewerbsdruck in der deutschen Wurstproduktion die Situation verschärfe. „Das führt dazu, dass wir jetzt aus betriebswirtschaftlichen Gründen die Reißleine ziehen müssen“, sagt Tönnies-Konzernsprecher Dr. André Vielstädte der Zeitung. Allen Mitarbeitern werde ein Arbeitsplatz in der Unternehmensgruppe angeboten. Tönnies übernahm 2017 den Produktionsbetrieb der Weimarer Wurstwaren der insolventen Lutz-Gruppe und integrierte den Betrieb in seine Konzerntochter Zur-Mühlen-Gruppe. In Nohra werden unter anderem Produkte wie die Thüringer Rostbratwurst hergestellt. Die Tradition des Unternehmens währte 132 Jahre: Begonnen hatte sie 1886 mit dem Neubau des Schlachthofs Weimar. Nach der eigenständigen Privatisierung des späteren VEB Schlacht- und Verarbeitungsbetriebes Weimar war laut Thüringer Wirtschaftsarchiv der Weg frei für das neue Fleischzentrum in Nohra. Am 1. Januar 1994 begann die Arbeit im modernsten Schlacht-, Zerlege- und Verwurstungsbetrieb Thüringens. Nohra war einst größter Produzent Thüringer Bratwürste.
Tönnies Schliesst Schlachthof bei Weimar
Der Schlachtkonzern Tönnies schließt den Produktionsstandort der Lutz-Gruppe in Nohra in der Nähe von Weimar. Das berichtet die Tageszeitung „Thüringer Allgemeine“.
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