Ifo-Institut Einzelhandel plant höhere Preise für Lebensmittel

Der deutsche Einzelhandel will die Preise wieder stärker anheben. Besonders bei Nahrungsmitteln und Getränken planen die Händler deutliche Aufschläge. Die Gesamtwirtschaft zeigt dagegen einen leicht rückläufigen Trend bei den Preiserwartungen, wie das Ifo-Institut mitteilte.

Dienstag, 10. Dezember 2024, 10:52 Uhr
Theresa Kalmer
Die Punkte bei den Ifo-Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen. Bildquelle: Getty Images

Der Einzelhandel plant wieder verstärkt Preiserhöhungen. Die Preiserwartungen im Einzelhandel stiegen im November auf 26,4 Punkte, nach 21,9 Punkten im Oktober, wie das Ifo-Institut mitteilte. Besonders deutlich fiel der Anstieg bei Nahrungsmitteln und Getränken aus. Dort kletterten die Preiserwartungen auf 50,8 Punkte, nach 39,7 Punkten im Oktober.

Die Gesamtwirtschaft zeigt dagegen einen leicht rückläufigen Trend bei den Preiserwartungen. Diese sanken im November auf 15,6 Punkte, nach 16,0 Punkten im Oktober. „In den kommenden Monaten dürfte die Inflationsrate etwas anziehen und über dem Zwei-Prozent-Ziel der Europäischen Zentralbank liegen“, erklärte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Die konsumnahen Dienstleistungsbranchen setzten ihren Abwärtstrend bei den Preiserwartungen fort. Mit 15,8 Punkten erreichten sie den niedrigsten Stand seit März 2021. „Der Rückgang bei den Dienstleistern ist eine gute Nachricht für die weitere Inflationsentwicklung, denn dort war der Preisauftrieb aufgrund ihres hohen Lohnkostenanteils bis zuletzt der wichtigste Inflationstreiber“, erläuterte Wollmershäuser.

Ifo-Institut erwartet Sondereffekte

Verschiedene Sondereffekte werden die Inflation im kommenden Jahr dennoch über der Zwei-Prozent-Marke halten. Der Anstieg des CO₂-Preises für Benzin, Heizöl und Gas sowie die Verteuerung des Deutschlandtickets, des Briefportos und der privaten Krankenversicherungen werden die Inflation nach Angaben des Ifo-Instituts um 0,3 Prozentpunkte erhöhen.

Im Bauhauptgewerbe planen mehr Unternehmen Preissenkungen als -erhöhungen. Die Preiserwartungen fielen dort auf minus 6,7 Punkte, nach minus 3,9 Punkten im Oktober. Auch im Verarbeitenden Gewerbe und bei den unternehmensnahen Dienstleistern gingen die Preiserwartungen zurück.

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