Plastikflut Fast die Hälfte der Lebensmittel unnötig verpackt

Laut einer Studie sind fast 50 Prozent der Produkte in deutschen Supermärkten überflüssig in Plastik verpackt. Auftraggeber der Untersuchung ist der Verpackungshersteller DS Smith.

Donnerstag, 17. Oktober 2024, 09:42 Uhr
Julia Krone
Artikelbild Fast die Hälfte der Lebensmittel unnötig verpackt
Zu viel Plastik im Lebensmitteleinzelhandel: Experten fordern strengere gesetzliche Regelungen. Bildquelle: Getty Images

Laut einer von dem Verpackungshersteller DS Smith in Auftrag gegebenen Studie sind 48 Prozent der Lebensmittel und Getränke in deutschen Supermärkten in unnötigem Kunststoff verpackt. Besonders betroffen sind demnach Fleisch, Fisch, Molkereiprodukte und alkoholfreie Getränke, deren Verpackungen größtenteils aus Kunststoff bestehen. Der von Retail Economics durchgeführten Studie zufolge könnten viele dieser Verpackungen durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzt oder sogar ganz weggelassen werden.

Insgesamt erzeugt Deutschland jährlich 38,6 Milliarden unnötige Plastikverpackungen. Fleisch und Fisch sind mit 84 Prozent an der Spitze der Kunststoffverpackungen, gefolgt von Molkereiprodukten mit 83 Prozent und alkoholfreien Getränken mit 80 Prozent. Obwohl das Pfandsystem bei Flaschen den Plastikverbrauch etwas eindämmt, bleibt in vielen Kategorien noch erhebliches Verbesserungspotenzial.

Eine Umfrage unter Experten ergab der Untersuchung zufolge, dass 98 Prozent der befragten Unternehmen sich zur Reduktion von Kunststoffverpackungen verpflichtet haben. Dennoch gaben 25 Prozent der Befragten an, ihre Ziele möglicherweise nicht erreichen zu können. Rohstoffkosten und Bedenken bezüglich der Akzeptanz von Änderungen durch Verbraucher wurden als größte Hindernisse genannt.

Uwe Väth, Geschäftsführer von DS Smith Packaging Deutschland und Schweiz, sieht dringenden Handlungsbedarf: „Lebensmittelhersteller haben sich dazu verpflichtet, Kunststoffverpackungen zu ersetzen. Die Realität zeigt jedoch, dass dies häufig nicht umgesetzt wird, solange Ziele auf Freiwilligkeit beruhen.“ Väth begrüßt die schrittweisen Verbote bestimmter Kunststoffverpackungen, die die EU auf den Weg gebracht hat. Er wünscht sich jedoch global einheitliche Regulierungen, auch im Hinblick auf die notwendigen Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit, da bereits jetzt 85 Prozent der unnötigen Kunststoffanteile in Verpackungen ersetzt werden könnten.

Die Studie zeigt zudem, dass Deutschland im europäischen Vergleich mit einem Plastikanteil von 66 Prozent im Mittelfeld liegt – gemeinsam mit Italien hinter Spanien und Großbritannien, die Spitzenreiter im Kunststoffverbrauch sind.

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