GfK-Konsumstudie Finanzielle Sorgen bremsen nachhaltige Kaufentscheidungen

Inflation und finanzielle Sorgen sind für die Bundesbürger derzeit drängender als Klimawandel und nachhaltiger Konsum, wie die Marktforscher der GfK ermittelten. Bei Lebensmitteln und Drogerieprodukten achten jedoch wieder mehr Konsumenten auf Nachhaltigkeitskriterien.

Donnerstag, 08. August 2024 - Handel
Julia Krone
Artikelbild Finanzielle Sorgen bremsen nachhaltige Kaufentscheidungen
Bildquelle: Getty Images

Die Studie „Consumer Life“ des Marktforschungsinstituts GfK zeigt, dass Inflation und die Sorgen, Rechnungen nicht mehr bezahlen zu können, für die Bundesbürger aktuell mehr im Vordergrund stehen als der Klimawandel. Dennoch bleibt nachhaltiges Einkaufen relevant. Besonders Bio-Produkte gelten als hochwertig und vertrauenswürdig, ähnlich wie Markenprodukte.

Der GfK Nachhaltigkeitsindex liegt im Juli 2024 mit 99,6 Punkten nur leicht unter dem April-Wert. Die Bereitschaft für größere nachhaltige Anschaffungen ist gesunken. Der entsprechende Index liegt nun bei 100 Punkten, verglichen mit 107 Punkten im April. Nur 28 Prozent der Befragten haben in den letzten zwölf Monaten größere nachhaltige Anschaffungen getätigt, ein Rückgang von 4 Prozentpunkten seit April. Die Planung für zukünftige nachhaltige Einkäufe sinkt leicht von 30 auf 27 Prozent. Allerdings bleibt der Anteil derjenigen, die bereit sind, mehr für nachhaltige Produkte zu zahlen, stabil bei 70 Prozent.

Im Konsumgüter-Bereich (FMCG, Fast Moving Consumer Goods) gewinnt Nachhaltigkeit dagegen weiter an Bedeutung. Der Anteil derjenigen, die häufig nachhaltige Lebensmittel und Drogerieprodukte kaufen, stieg im Juli auf 27 Prozent. Der Index für nachhaltige FMCG-Produkte liegt bei 99,4 Punkten. 63 Prozent der Befragten plant im nächsten Monat solche zu kaufen - ein Rückgang von 2 Prozentpunkten. 69 Prozent der Befragten sind bereit, für nachhaltige Lebensmittel und Drogerieprodukte mehr zu zahlen.

Laut NIQ-Handelspanel wuchs der Absatz von Bio-Lebensmitteln im ersten Halbjahr 2024 um 10 Prozent, der Umsatz um 9 Prozent. Der Anteil von Bio-Produkten am FMCG-Gesamtumsatz stieg auf knapp 5 Prozent. Petra Süptitz von NIQ/GfK erklärt: „47 Prozent der Studienteilnehmer verbinden Bio-Produkte mit hochwertiger Qualität – ein Merkmal, das bisher vor allem bei Markenprodukten kaufentscheidend war.“ Nachhaltiger Konsum umfasse auch recycelte Verpackungen. 69 Prozent wünschen sich Produkte ohne Verpackung, und Unverpackt-Stationen werden laut Umfrage beliebter. „66 Prozent der Befragten kennen solche Stationen, und 29 Prozent haben sie bereits genutzt“, sagt Süptitz. Die Herausforderung bestehe darin, Bedenken hinsichtlich Preises und Hygiene zu überwinden.

Der GfK Nachhaltigkeitsindex misst die Bedeutung von Nachhaltigkeitsaspekten bei Kaufentscheidungen und wird alle drei Monate mit einer repräsentativen Gruppe von 1.000 Konsumenten in Deutschland erhoben.

Das NIQ Handelspanel misst die Verkäufe aus einer gleichbleibenden Stichprobe von Einzelhandelsgeschäften über einen längeren Zeitraum hinweg.

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