Eine Studie von Deloitte zeigt, dass jeder zweite Deutsche (52 Prozent) wieder Lust hat einzukaufen. Doch das Konsumverhalten hat sich geändert. Obwohl die Inflation sinkt und Reallöhne steigen, achten Verbraucher weiterhin auf den Preis, besonders bei Lebensmitteln und Getränken. Fast die Hälfte (48 Prozent) der Befragten gibt an, hierbei besonders auf das Preisschild zu schauen.
Egbert Wege, Partner und Einzelhandelsexperte bei Deloitte, kommentiert: „Unternehmen müssen verstehen, wie sich die Konsumentscheidungen der Verbraucherin den letzten Jahren verändert haben. Nur so können sie auf die anhaltende Preissensitivität reagieren und das Produktportfolio entsprechend erweitern.“
Die Stimmung der Verbraucher spiele ebenfalls eine Rolle. Besonders die Altersgruppen bis 44 Jahre seien optimistisch. 70 Prozent dieser Gruppe zeigten sich kauffreudig. Bei den 18- bis 24-Jährigen ist die Konsumlust sogar um 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Bei den über 65-Jährigen hingegen sinkt die Kauflust, hauptsächlich wegen des gestiegenen Preisniveaus. Egbert Wege hebt hervor: „Mit sinkenden Sorgen steigt die generelle Konsumlaune. Demografische Unterschiede sollten bei Preis- und Marketingansätzen berücksichtigt werden.“
Weitere Zahlen zeigten, dass die Ausgaben für Dienstleistungen wie Reisen, Restaurantbesuche und Kulturveranstaltungen in diesem Sommer besonders stark steigen werden (15 Prozent, 7 Prozent und 5 Prozent). Auch bei Konsumgütern wie elektronischen Geräten, Körperpflegeartikeln und Haushaltswaren ist ein Anstieg der Ausgaben um 6 bis 8 Prozent zu erwarten. „Wir erwarten, dass der Konsum in allen Kategorien wachsen wird, wenn auch in unterschiedlichem Tempo“, so Wege.
Die Ergebnisse basieren auf den „Deloitte Consumer Signals“ sowie dem „Deloitte Consumer Spotlight Survey“, bei dem im Juni 2024 jeweils 1.000 deutsche Verbraucher zu ihren Einstellungen und geplanten Konsumausgaben befragt wurden.