Konsum Leipzig Gemeinwohl statt Gewinnmaximierung

Die Konsumgenossenschaft Leipzig will ihre Märkte weiter als „Kiez-Seele“ etablieren, so die beiden Vorstände Dirk Thärichen und Michael Faupel (im Foto v.l.). Dazu habe man das richtige Konzept: Die Märkte dienen als Nahversorger, und das mit dem richtigen Sortiment. Gerade in Zeiten hoher Inflation, so Faupel, komme es dem Konsum zugute, „dass wir günstige Alternativen haben“.  

Mittwoch, 07. Juni 2023 - Handel
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Gemeinwohl statt Gewinnmaximierung
Bildquelle: Konsum Leipzig

Die Verbundenheit mit der Region spiegelt sich im großen Angebot an lokalen und regionalen Produkten wider. Der Anteil an Ware, der in der Region erzeugt wird (im Umkreis von 30 km), beträgt schon jetzt über 25 Prozent am Gesamtumsatz und soll noch weiter steigen. Als Wachstumsfelder nennen Thärichen und Faupel vegetarische und vegane Produkte, die nicht nur in SB, sondern auch in der Theke angeboten werden. Außerdem sind mittlerweile alle Märkte Bio-zertifiziert.  Stark vergrößert hat der Konsum das Sortiment der frischen Backwaren. „Nicht alle Menschen können die hohen Bäcker-Preise bezahlen“, so Faupel. Bei Konsum gibt es das frische Brötchen bereits ab 15 Cent.  

In mehreren Filialen hat Konsum in letzter Zeit DHL Packstation eingebaut, das Projekt wird weiter ausgerollt. Faupel: „Wenn der Kunde sein Paket abholt, dann geht er auch noch einkaufen“, kommentiert Faupel. Auch wird der Plan weiterverfolgt, dass Neubauten mit Wohnfläche kombiniert werden. Zwei weitere Projekte sind in Planung, in Neulindenau und Leipzig (Grassistraße).  

Grundsätzlich folge die Konsumgenossenschaft dem „Gemeinwohl-Gedanken“, weniger der Gewinnmaximierung. So haben die 1.100 Mitarbeiter im vergangenen Jahr einen Inflationsausgleich von 500 Euro pro Person ausgezahlt bekommen.

Trotz der großen Herausforderungen habe man das Jahr 2022 „erfolgreich abgeschlossen“. Im Vergleich zu 2021 konnte Konsum Leipzig den Bruttoumsatz (vor Rückvergütung) um 6,9 Prozent auf 182,3 Millionen Euro steigern, die Bilanzsumme beträgt erstmals über 70 Millionen Euro. Zwei neue Filialen kamen hinzu. Insgesamt betreibt die Genossenschaft nun 61 Märkte mit einer Gesamtverkaufsfläche von 30.939 Quadratmetern. Die Anzahl der Einkäufe konnte im Vergleich zum Vorjahr um 9,4 Prozent auf knapp 16 Millionen gesteigert werden.

Die 29.000 Genossen partizipieren mit einer Dividende von 2,2 Prozent und Rückvergütung von 3,3 Prozent. Gleichwohl freut sich der Vorstand, dass die wirtschaftlichen Grundlagen stimmen. 2015, als man die Verantwortung für die Konsumgenossenschaft Leipzig übernommen habe, betrug die Flächenproduktivität gerade einmal 2.800 Euro. Heute liegt sie bei 6.124 Euro.  

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