Tierhaltungskennzeichnung Schwarz-Gruppe unterstützt Özdemirs Pläne

Lidl und Kaufland springen Agrarminister Özdemir bei seinen Plänen für eine verpflichtende staatliche Tierhaltungskennzeichnung bei - und drängen auf eine zeitnahe Ausweitung auf weitere Produkte.

Mittwoch, 25. Januar 2023 - Handel
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

Die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) teilt demonstrativ mit, dass sie Özdemirs Ziele teile, schreibt Stefanie Awater-Esper für das LP-Schwestermagazin Top agrar. „Eine umfassende verpflichtende staatliche Tierhaltungskennzeichnung stellt einen wesentlichen Baustein dar, um überall dort, wo Menschen tierische Lebensmittel kaufen oder konsumieren, die Tierhaltung hinter diesen Lebensmitteln sichtbar zu machen“, schreibt die Schwarz-Gruppe in einer Mitteilung. Nur durch den flächendeckenden Einsatz eines solchen Kennzeichens lasse sich der Bewusstseinswandel in der Bevölkerung hin zu einem verantwortungsvolleren Konsum voranbringen und das Tierwohl in der Breite verbessern, argumentiert das Handelsunternehmen weiter.

Das Unternehmen begrüße, dass Özdemir die Kennzeichnung schnellstmöglich überall dort verpflichtend einsetzen möchte, wo tierische Lebensmittel angeboten werden. Bisher ist die Tierhaltungskennzeichnung allerdings nur für verpacktes und frisches Schweinefleisch im Lebensmitteleinzelhandel (LEH), in Metzgereien, im Fachhandel sowie im online Handel vorgesehen. Lidl und Kaufland weisen darauf hin, dass sie die Ausweitung auf Restaurants, Schnellimbisse, Kantinen, Mensen, Kitas, Schulen, Stadien, Krankenhäuser und Hotels begrüßen würden.

„Des Weiteren ist es für Lidl und Kaufland essenziell, die geplante Tierhaltungskennzeichnung zeitnah auf verarbeitete Produkte und die gesamte Aufzuchtphase sowie im zweiten Schritt auf weitere Tierarten auszuweiten“, so die Unternehmen weiter. Lidl und Kaufland versuchen seit Jahren sich beim Thema Tierwohl besonders hervorzutun. Die beiden Handelssparten der Schwarz Gruppe gehören unter anderem zu den Gründungsmitgliedern der Initiative Tierwohl (ITW). Im Jahr 2018 hat Lidl den Haltungskompass entwickelt, der zur Grundlage für die gegenwärtige Haltungsformkennzeichnung im gesamten Lebensmitteleinzelhandel geworden ist.

Mit dem verpflichtenden staatlichen Tierhaltungskennzeichen und dessen Stufen steht die Haltungskennzeichnung des Handels allerdings in der aktuell laufenden Debatte auch in Frage. Befürchtet wird, dass die staatliche Kennzeichnung die privatwirtschaftlich organisierten Labels verdrängen könnte. Özdemir äußerte derweil auf verschiedenen Podien der Grünen Woche, dass er weiter eine Zukunft für die Initiative Tierwohl (ITW) sehe. Im Gespräch sind sowohl eine Kennzeichnung nebeneinander als auch, dass die ITW mit ihren existierenden Strukturen die Audits und Kontrollen für die staatliche Kennzeichnung übernehmen könnte.

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