„Die gute Nachricht ist: Bio bleibt stabil - und zwar stabiler als der Lebensmittelmarkt insgesamt“, sagte Tina Andres vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Im ersten Halbjahr 2022 gaben Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland nach BÖLW-Angaben 35 Prozent mehr für Bio aus als im ersten Halbjahr 2019. Der allergrößte Teil davon geht auf Steigerungen der Absatzmenge zurück, ein kleinerer Teil auf die Preisentwicklung, sagte Andres. Das zeige, dass es einen Bewusstseinswandel in der Corona-Zeit zu mehr Bio gegeben habe. Der Boom der Jahre 2020 und 2021 werde aktuell aber nicht erreicht.
Aktuelle Zahlen zum nationalen und internationalen Bio-Markt wollen BÖLW und Organics International am Dienstag bei der Eröffnung der weltweit größten Naturkostmesse Biofach in Nürnberg vorstellen. Diese und die parallel veranstaltete Naturkosmetikmesse Vivaness wurden wegen der Corona-Pandemie von Februar auf Juli verschoben. Dort werden bis Freitag nach Angaben der Messe Nürnberg rund 2.300 Aussteller aus mehr als 90 Ländern ihre Neuheiten präsentieren. Schwerpunkte sind in diesem Jahr der Klimaschutz, die Reduktion von Verpackungen und alternative Verpackungskonzepte sowie vegane und vegetarische Produkte.
Der Ukraine-Krieg habe geringere Auswirkungen auf die Bio-Branche als auf die konventionelle Lebensmittelwirtschaft, sagte Andres. Die Regale im Bioladen seien immer gefüllt gewesen. Was sich aber bemerkbar mache, seien die steigenden Energiepreise und Probleme bei den Lieferketten, die dazu führten, dass zum Beispiel Glasflaschen für Öl und Verpackungen von Lebensmitteln fehlten.