Gut die Hälfte der Kunden reagierte auf Preissteigerungen mit dem Kauf von Sonderangeboten und reduzierten Produkten (52 Prozent). Obst & Gemüse, Milch und Reinigungsprodukte wurden besonders oft reduziert gekauft. Fisch und Fleisch folgten knapp dahinter. Ein Drittel der Fisch- und Fleischkäufer kaufe bei gestiegenen Preisen weniger. Bei Shampoo, Haarspülung oder Hygieneprodukten reagierten Konsumenten weniger stark, so Hogen. Hier sind nur jeweils etwa 33 Prozent der Meinung, dass sich höhere Preise auf ihr Einkaufsverhalten auswirkten.
Dabei lasse sich das höchste Preisbewusstsein bei Molkereiprodukten wie Milch, Käse, Joghurt und Butter erkennen. 68 Prozent der Verbraucher geben an, alle bzw. die meisten Preise der regelmäßig gekauften Produkte zu kennen und Preisänderungen zu bemerken. Bei Babynahrung und Windeln ist das Gegenteil der Fall. Fast 60 Prozent der Konsumenten kennen die Preise nicht und nehmen auch keine Änderungen wahr.
52 Prozent der Käufer gaben an, aufgrund steigender Preise noch günstigere Eigenmarken als vorher zu kaufen. Eigenmarken wurden 2017 vor allem bei Babynahrung, Körperpflegemitteln, Tierfutter und Haushaltsprodukten noch häufiger eingekauft als im Vorjahr. Insgesamt stagniert der Umsatz von Eigenmarken laut Nielsen allerdings.
Neben Einkäufen im stationären Handel haben 20 Prozent der Befragten in den letzten vier Wochen vor der Befragung Lebensmittel und Hygieneprodukte online gekauft. Hogen erklärt: „Der Vorratskauf sowie der reguläre Einkauf ist bei fast der Hälfte der Befragten die beliebteste Art des Onlinekaufs. Auch fertige Mahlzeiten sind besonders beliebt und wurden im Gesamtjahr 2017 von 40 Prozent der Befragten bei einem Lieferdienst bestellt. Einkäufe für besondere Anlässe oder Aktionen und Promotions spielen eher eine untergeordnete Rolle.” 69 Prozent der Verbraucher gaben an, dass sie ihre Online-Einkäufe weiterhin auch über den Desktop-PC machten. Nur jeweils etwa ein Drittel greift unter anderem zu Smartphone oder Tablet.
Zum ersten Mal wurden auch neue, kleinere Biolädenketten analysiert. Ein aus Sicht von Nielsen bemerkenswerter Teil der Verbraucher (16 Prozent) kauft in diesen Ketten bereits ein.