Der zweitgrößte Schlachtbetrieb Deutschlands, Westfleisch, verzeichnete 2024 einen deutlichen Gewinnrückgang. Das operative Ergebnis (Ebit) der Genossenschaft mit Sitz in Münster sank um knapp 48 Prozent auf 19,7 Millionen Euro, verglichen mit 37,7 Millionen Euro im Vorjahr. Dies teilte das Unternehmen mit. Allerdings handelt es sich um vorläufige und ungeprüfte Zahlen. Näheres berichtet Westfleisch auf der Generalversammlung im Juni.
CEO mahnt bedachtsame Tarifverhandlungen an
Trotz des Gewinneinbruchs steigerte Westfleisch seinen Umsatz leicht. Der Umsatz wuchs um 1,5 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Allerdings belasten höhere Kosten das Geschäft erheblich. Vorstandschef Wilhelm Uffelmann erklärte: „Die starken Kosten- und Rohstoffpreissteigerungen lassen sich nicht im Markt umsetzen.“ Besonders beim Rindfleisch sei laut Uffelmann eine Preisgrenze erreicht, die zu Kaufzurückhaltung bei den Verbrauchern führe.
Der CEO forderte in diesem Zusammenhang neben mehr Planungssicherheit von der neuen Bundesregierung, die die gesamte Wertschöpfungskette umfassen sollte, Zurückhaltung bei den anstehenden Tarifverhandlungen.
Deutlicher Zuwachs bei der Wurstproduktion
Die Schlachtzahlen bei Rindern sanken 2024 um 5,9 Prozent auf 358.200 Tiere. Bei Schweinen registrierte Westfleisch hingegen einen Anstieg um 4,5 Prozent auf 6,9 Millionen Tiere.
Einen deutlichen Zuwachs erreichte das Unternehmen in der Wurstproduktion, die bei der Tochtergesellschaft Gustoland in Oer-Erkenschwick angesiedelt ist. Hier stieg die Menge um 17 Prozent auf 63.000 Tonnen. Westfleisch will die Kapazitäten in diesem Bereich weiter ausbauen. Der Convenience- und SB-Warenanbieter Westfalenland konnte 2024 seinen Absatz mit rund 121.000 Tonnen stabil auf Vorjahreshöhe halten.
In der Rangfolge der deutschen Fleischkonzerne liegt Westfleisch hinter dem Marktführer Tönnies, der seinen Sitz in Rheda-Wiedenbrück hat.