Markenprodukte haben bei den Verbrauchern wieder deutlich an Ansehen gewonnen. Nur noch 56 Prozent der Konsumenten sehen im Kauf von Handelsmarken eine clevere Einkaufsstrategie ohne Qualitätseinbußen, wie die Beratungsgesellschaft Smartcon in einer aktuellen Studie ermittelt hat. Im Vorjahr hatten noch 77 Prozent der Verbraucher Handelsmarken als gleichwertige Alternative zu Markenprodukten eingestuft.
Markenprodukte punkten auch bei der Optik
Die Markenprodukte punkten laut der Studie in allen wichtigen Kategorien: 53 Prozent der Befragten attestieren ihnen eine hohe Qualität, während nur 46 Prozent dies bei Eigenmarken sehen. Als innovativ bewerten 52 Prozent die Markenprodukte, aber nur 41 Prozent die Handelsmarken. Auch bei der Optik liegen die Markenprodukte vorn: 55 Prozent der Verbraucher halten sie für hochwertig aussehend; bei den Eigenmarken sind es 40 Prozent.
„Es sieht so aus, als hätten die Verbraucher in der Preis-Krise aus einer Art Selbstschutz Handels- und Eigenmarken Attraktivität auf allen wichtigen Ebenen zugebilligt“, erläutert der Studienautor Oliver Kaul. Die Konsumenten hätten sich damit vor einem „defizitären Erleben des eigenen veränderten Kaufverhaltens“ schützen wollen.
Discounter überzeugen bei Nachhaltigkeit
Einzig beim gesellschaftlichen Handeln und der Nachhaltigkeit schneiden die Handelsmarken von Aldi und Lidl besser ab als die Markenprodukte und die Eigenmarken von Ja! und Gut & Günstig. Besonders kritisch sehen junge Verbraucher die gesellschaftliche Verantwortung der Markenhersteller. In der Altersgruppe der 19- bis 29-Jährigen bescheinigen nur 31 Prozent den Marken ein verantwortungsbewusstes Handeln. Dies sind etwa zehn Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. „Die Marken haben es nicht geschafft, die junge Zielgruppe über die klassischen Medien oder am Point of Sale mit ihren Nachhaltigkeits-Botschaften zu erreichen“, so Smartcon.
Für die repräsentative Studie befragte Smartcon im November 2024 insgesamt 2.000 Verbraucher im Alter zwischen 18 und 65 Jahren.