Arbeitsmarkt-Umfrage Deutsche Handelsunternehmen planen Stellenabbau

Die Mehrheit der deutschen Unternehmen will in den kommenden drei Monaten Stellen streichen statt neue zu schaffen. Besonders stark betroffen sind Industrie und Handel. Einzig der Dienstleistungssektor plant mehr Einstellungen als Entlassungen.

Donnerstag, 30. Januar 2025, 09:43 Uhr
Manuel Glasfort (mit dpa)
Trifft die Ifo-Prognose zu, werden sich mehr Menschen bei der Agentur für Arbeit melden müssen. Bildquelle: Getty Images

Die deutschen Unternehmen planen in den kommenden drei Monaten mehr Stellen zu streichen als neue zu schaffen. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hervor. Besonders stark ausgeprägt sind die Jobabbaupläne demnach in der Industrie und im Handel.

Saldo im Handel beträgt 15,6 Prozent

Das Ifo-Beschäftigungsbarometer stieg im Januar zwar minimal um einen Punkt auf 93,4 Punkte, wie das Institut mitteilte. Der Index zeigt aber seit mehreren Jahren einen Abwärtstrend. „Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt angespannt“, erklärte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe.

In der Industrie überwiegt der Anteil der Unternehmen, die Jobs abbauen wollen, um 22,8 Prozentpunkte gegenüber jenen, die neue Stellen schaffen möchten. Dieser negative Saldo hat sich im Vergleich zum Dezember noch einmal verschlechtert.

Auch im Handel planen deutlich mehr Unternehmen einen Stellenabbau als Neueinstellungen. Der Saldo liegt hier bei minus 15,6 Prozentpunkten. Das Institut führt dies auf die schwache Kauflaune der Verbraucher zurück.

Dienstleister suchen neue Mitarbeiter

Einzig im Dienstleistungssektor überwiegen die Unternehmen mit Einstellungsplänen. Der Saldo verbesserte sich hier im Januar um 3,4 Punkte und liegt nun minimal im positiven Bereich. Vor allem Tourismusunternehmen und IT-Dienstleister suchen nach Angaben des Instituts neue Mitarbeiter. Im Bausektor fällt der negative Saldo mit minus 3,8 Prozentpunkten moderater aus als in Industrie und Handel.

Die Umfrage basiert auf den Meldungen von rund 9.500 Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Bauhauptgewerbe, dem Groß- und Einzelhandel sowie dem Dienstleistungssektor zu ihren Beschäftigungsplänen für die nächsten drei Monate.

Neue Produkte