Die deutsche Süßwarenindustrie hat im Jahr 2024 deutlich weniger produziert als im Vorjahr. Die Produktionsmenge sank um 2,7 Prozent auf 4,2 Millionen Tonnen. Das teilte der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) mit. Der Produktionswert stieg dagegen um 5,3 Prozent auf 17,4 Milliarden Euro.
Auch Feine Backwaren mit deutlichem Minus
Besonders stark ging die Produktion von Schokoladewaren zurück. Die Hersteller produzierten laut BDSI etwa 1,2 Millionen Tonnen, ein Minus von 4,9 Prozent. Auch bei Feinen Backwaren sank die Produktion um 3,8 Prozent auf 728.000 Tonnen.
Die Hersteller von Bonbons und Zuckerwaren verzeichneten einen Rückgang um 2,5 Prozent auf 675.000 Tonnen. Lediglich die Knabberartikel-Hersteller steigerten ihre Produktion um beachtliche 4,2 Prozent auf 382.000 Tonnen.
Mangelnde Wettbewerbsfähigkeit lässt Export schwächeln
Das für die Branche wichtige Exportgeschäft entwickelte sich ebenfalls rückläufig. Die Ausfuhren sanken den Angaben zufolge um 0,6 Prozent auf 2,5 Millionen Tonnen. Der Exportumsatz stieg allerdings um 16,7 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro. Gleichzeitig nahmen die Importe ausländischer Süßwaren nach Deutschland um 3,8 Prozent zu. „Die Entwicklung im Export zeigt deutlich, dass die Branche erheblich an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt hat“, erklärte BDSI-Vorsitzender Bastian Fassin.
Auch 2025 wird wohl kein ruhiges Jahr
Die mehr als 200 Unternehmen der Branche litten nach Verbandsangaben unter drastischen Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Energie und Personal. „Es ist höchste Zeit, dass die nächste Bundesregierung für bezahlbare Energie sorgt und den Bürokratie-Dschungel lichtet“, forderte Fassin. Auch für 2025 erwartet die Branche kein ruhiges Jahr, da insbesondere bei den Kakao- und Zuckerpreisen keine Entspannung zu erkennen sei.
Vor dem Hintergrund der Preisexplosion beim Kakao hat der Platzhirsch Mondelez die Preise für seine Milka-Tafeln gerade erst deutlich angehoben.