Die deutsche Tochter des Frischhaltedosen-Herstellers Tupperware hat Insolvenz angemeldet. Das berichtete zuerst die Wirtschaftswoche. Das Amtsgericht Frankfurt am Main setzte demnach den Rechtsanwalt Thomas Rittmeister von der Kanzlei Reimer als vorläufigen Insolvenzverwalter ein. Das gehe aus Gerichtveröffentlichungen hervor. Eine Anfrage von Lebensmittel Praxis ließ Tupperware Deutschland am Donnerstag zunächst unbeantwortet.
US-Muttergesellschaft stellte bereits Insolvenzantrag
Die Insolvenz der deutschen Vertriebsgesellschaft folgt auf die Schieflage der US-Muttergesellschaft. Diese hatte bereits im September ein Verfahren nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts eingeleitet, um sich vor dem Zugriff der Gläubiger zu schützen.
Tupperware schuldet seinen Gläubigern mehrere hundert Millionen Dollar. Der US-Konzern startete zugleich einen Verkaufsprozess. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben die Marke schützen und sich zu einem vorrangig technologiebasierten Unternehmen entwickeln.
Stark abhängig von Konzernmutter und Schwestergesellschaft
Die deutsche Tupperware-Gesellschaft beschäftigte im Jahr 2022 insgesamt 79 Mitarbeiter. Das Unternehmen sei stark von der Konzernmutter und der Schwestergesellschaft in der Schweiz abhängig, heißt es im Bericht der Wirtschaftswoche weiter.
Die in Deutschland vertriebenen Tupperware-Produkte würden ausschließlich in ausländischen Schwestergesellschaften hergestellt. Ohne deren Belieferung könne das Unternehmen keine Umsätze in Deutschland erzielen, wie der Geschäftsbericht für das Jahr 2022 zeige.