Umweltschutz-Verhandlungen UN-Plastikabkommen scheitert vorläufig

Die Verhandlungen über ein globales UN-Abkommen gegen Plastikmüll sind in Südkorea vorläufig gescheitert. Besonders umstritten sind die Begrenzung der Produktionsmenge und die Finanzierung. Mehr als 85 Staaten fordern dennoch konkrete Maßnahmen für eine reduzierte Kunststoffproduktion.

Montag, 02. Dezember 2024, 12:10 Uhr
Theresa Kalmer
UN-Plastikabkommen: Plastik-Schnipsel auf einer Mülldeponie
Mehr als 85 Staaten unterstützten laut Ministerium eine Erklärung mit konkreten Forderungen für ein UN-Plastikabkommen. Bildquelle: Südpack

Vorläufiges Ende der Verhandlungen über ein globales UN-Abkommen gegen Plastikmüll: Die fünfte Verhandlungsrunde in Busan, Korea, endete am Sonntag ohne Einigung. Das teilte das Bundesumweltministerium mit.

Die Gespräche sollen im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Noch in diesem Jahr ein Abkommen zu verabschieden – dies hatten sich die Staaten vor gut zweieinhalb Jahren in Nairobi als ambitioniertes Ziel vorgenommen.

Bundesumweltministerin will Blockade der Erdölproduzenten auflösen

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Es ist fatal, dass die Blockade einiger Staaten den Abschluss des globalen Abkommens gegen Plastikverschmutzung verhindert hat.“ Die große Mehrheit der Staaten wolle ein wirksames Abkommen. Bei der Fortsetzung der Verhandlungen gelte es, „die Blockade der erdölproduzierenden Staaten aufzulösen“.

Verhandlungsrunde auf 2025 vertagt

Die Verhandlungsrunde wurde nicht beendet, sondern lediglich vertagt. Die Staaten einigten sich darauf, die Arbeit auf Grundlage eines Kompromissvorschlags des Vorsitzenden fortzusetzen. Besonders umstritten sind nach Angaben des Ministeriums die Artikel zu problematischen Plastikprodukten und Chemikalien, zur Begrenzung der Produktionsmenge und zur Finanzierung. Der Entwurf des Abkommens enthält dazu noch zahlreiche gegensätzliche Alternativoptionen.

Mehr als 85 Staaten unterstützten laut Ministerium eine Erklärung mit konkreten Forderungen. Diese umfassen die Berücksichtigung des gesamten Lebenswegs von Kunststoffen, die Reduzierung der Produktion von primären Kunststoffpolymeren auf ein nachhaltiges Niveau sowie die Regulierung schädlicher Chemikalien in Kunststoffprodukten. Zudem fordern die Staaten Beschränkungen für besonders leicht ersetzbare Produkte oder solche, die besonders leicht in die Umwelt gelangen können.

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