Die Andechser Molkerei Scheitz will ihren Umsatz in diesem Jahr auf 230 Millionen Euro steigern. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr, als das Unternehmen 215 Millionen Euro erwirtschaftete. Das teilt die Molkerei mit.
Marktführer im deutschen Bio-Milchmarkt
Das Familienunternehmen verarbeitet nach eigenen Angaben jährlich 155 Millionen Kilogramm Bio-Kuhmilch und 9,5 Millionen Kilogramm Bio-Ziegenmilch zu mehr als 150 Bio-Produkten. Die Marke Andechser Natur ist laut Mitteilung Marktführer im deutschen Bio-Milchmarkt und die umsatzstärkste Naturjoghurtmarke in Bayern.
„Unsere Kunden schätzen die hochwertige Bio-Qualität. Auf Basis aktueller Marktentwicklungen sind wir zuversichtlich, dass wir neue Konsumenten gewinnen“, sagt Geschäftsführerin Barbara Scheitz.
Molkerei engagiert sich in Initiative Bio für Alle
Die Molkerei engagiert sich nach eigenen Angaben in der Initiative „Bio für Alle“, die unter anderem eine Absenkung der Mehrwertsteuer für Bio-Lebensmittel auf null Prozent und einen Bio-Anteil von 50 Prozent in öffentlichen Kantinen fordert.
Hintergrund: Die Umsätze mit Bio-Lebensmitteln in Deutschland sind im Jahr 2023 um fünf Prozent gestiegen. Die ökologisch bewirtschaftete Fläche wuchs um 4,3 Prozent auf einen Anteil von 11,8 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Das politische Ziel sieht bis 2030 einen Anteil von 30 Prozent vor.
Barbara Scheitz ordnet ein: „Damit wird das Ziel von 30 Prozent Öko-Flächenanteil in Deutschland mit der Kosteneinsparung von mehr als vier Milliarden Euro pro Jahr zur Realität. Die Politik muss die Rahmenbedingungen dafür jetzt schaffen.“
Umfassende Investitionen in Nachhaltigkeit
Die Molkerei hebt im Zusammenhang mit der Vorlage der Geschäftszahlen auch ihren großen Einsatz für mehr Nachhaltigkeit hervor. So sei im April 2024 eine neue Prozesswasseraufbereitungsanlage in Betrieb genommen worden. Diese soll den Frischwasserverbrauch reduzieren und das anfallende energiereiche Nebenprodukt zur Gewinnung von Biogas nutzen.
Ferner spart das Unternehmen seit 2022 nach eigenen Angaben durch ein modernes Blockheizkraftwerk in Kombination mit einem Druckluftheizkraftwerk und einer Energiespeicherung mehr als 30 Prozent Primärenergie ein.
Darüber hinaus setzt die Molkerei verstärkt auf Weidehaltung. Die Kühe der Lieferbetriebe verbringen den Angaben zufolge durchschnittlich 170 Tage im Jahr mindestens sechs Stunden täglich auf der Weide. Das liege 41 Prozent über dem Branchenstandard, versichert Barbara Scheitz.
Bereits 90 Prozent ihrer Bio-Milchbauern praktizierten Weidehaltung. Das Unternehmen zahlt seit 2014 eine Weideprämie als Zuschlag auf den Milchpreis.