Strenge Fangquoten beschlossen EU setzt Fischerei in der Ostsee weiter unter starken Druck

Die EU-Fischereiminister haben für 2025 erneut strenge Fangquoten für die Ostsee festgelegt. Während die gezielte Fischerei auf Dorsch und Hering in der westlichen Ostsee grundsätzlich verboten bleibt, besteht eine Ausnahme für die kleine Küstenfischerei. Erste Anzeichen einer Bestandserholung zeigen sich beim westlichen Hering.

Dienstag, 22. Oktober 2024, 09:14 Uhr
Julia Krone
Artikelbild EU setzt Fischerei in der Ostsee weiter unter starken Druck
Bildquelle: Getty Images

Die EU-Fischereiminister haben für 2025 erneut strenge Fangquoten für die Ostsee beschlossen. Während die gezielte Fischerei auf Dorsch und Hering in der westlichen Ostsee grundsätzlich verboten bleibt, gibt es einen Lichtblick für die kleine Küstenfischerei.

Für den Dorsch sieht es düster aus

Die Fangquoten für die Ostsee bleiben auch im kommenden Jahr restriktiv. Darüber informiert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Allerdings darf die kleine Küstenfischerei weiterhin in begrenztem Umfang Hering mit Stellnetzen und Reusen fangen.

Beim westlichen Hering zeigen sich laut BMEL erste Anzeichen einer Bestandserholung. Für den Dorsch sehe es dagegen düster aus: Eine Erholung sei nicht in Sicht. „Um die Talsohle zu überwinden, müssen sich die Dorsch- und Heringsbestände in der Ostsee erholen“, erklärt Bundesminister Cem Özdemir. Der Quotenbeschluss sei entscheidend, um den Druck von den Fischbeständen zu nehmen.

30 Prozent weniger Fangmenge bei Sprotten

Für andere Fischarten wurden ebenfalls Quoten festgelegt. Bei Sprotte sinkt die Fangmenge um rund 30 Prozent; für Scholle bleibt sie auf Vorjahresniveau. Die Beifangmengen für Dorsch reduzieren sich beim östlichen Dorsch um etwa 28 Prozent, beim westlichen um rund 22 Prozent. Freizeitangler dürfen weiterhin einen Lachs pro Tag fangen.

Das BMEL setzt sich nach eigenen Angaben für einen sozialverträglichen Strukturwandel und eine Neuausrichtung der Ostseefischerei ein. Konkrete Maßnahmen sollen die Küstenfischerei erhalten, unter anderem durch die Diversifizierung des Berufsbildes. Diese Maßnahmen will das Ministerium aus Mitteln des Windenergie-auf-See-Gesetzes finanzieren.

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