Deutschland hat im vergangenen Jahr mit 13 Millionen Tonnen 26 Prozent zu der europäischen Gesamtproduktion von Ölsaaten wie Raps, Soja und Sonnenblumen beigetragen. Darüber informiert der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID). Doch die heimische Ölmühlenbranche sieht sich aufgrund gestiegener Energiekosten und wachsender Bürokratie zunehmend belastet. Verbandsvertreter warnen vor einer gefährdeten Wettbewerbsfähigkeit und sehen die Zukunft der Branche in Gefahr.
Vor allem die hohen Gaspreise sind bedrohlich
OVID-Präsidentin Jaana Kleinschmit von Lengefeld erkennt düstere Wolken am Horizont: „Deutschland ist das Herzstück der europäischen Ölmühlenindustrie. Aber trotz dieser beeindruckenden Zahlen steht die Branche derzeit vor gewaltigen Herausforderungen, die sich zukünftig auf Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherheit der Branche auswirken werden."
Die Hauptursache für die Probleme seien die explodierenden Energiekosten, die einen großen Anteil der Produktionskosten ausmachten. Vor allem die hohen Gaspreise, die für die energieintensive Ölsaatenverarbeitung eine entscheidende Rolle spielten, stellten eine Bedrohung dar. Denn etwa 75 Prozent der Prozesswärme stammen laut OVID aus Erdgas. Das Abschaffen des steuerlichen Spitzenausgleichs für Gas verschärft die Lage nach Darstellung des Verbandes zusätzlich.
Auch Abbau bürokratischer Hürden angemahnt
In einem aktuellen Positionspapier mit dem Titel „Ölwechsel jetzt!“ fordert der Branchenverband OVID deshalb dringende politische Maßnahmen. Besonders der seit 2024 weggefallene steuerliche Vorteil im Energiesteuergesetz trifft die Branche hart. Neben der Entlastung bei den Energiekosten mahnt die Industrie auch einen Abbau bürokratischer Hürden an.