Der Fachverband der Gewürzindustrie warnt vor einer drastischen Preissteigerung bei Pfeffer. In den vergangenen Monaten haben sich die Preise für das beliebte Gewürz bereits nahezu verdoppelt, teilte der Verband mit. Eine Entspannung der Lage sei derzeit nicht in Sicht.
Hauptursache für den Preisanstieg ist laut Fachverband eine Verknappung der Ernteerträge in den traditionellen Anbauländern. Dazu zählen Indien, Indonesien und Vietnam. Extreme Wetterbedingungen, verstärkt durch den Klimawandel, sowie Ernteausfälle und ein Rückgang der Anbauflächen beeinträchtigen die Pfefferproduktion erheblich. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage nach Pfeffer hoch.
Die Prognosen für die kommenden Ernten geben wenig Anlass zur Hoffnung. In Brasilien leiden die Anbauflächen unter extremer Trockenheit, was zu einer deutlich geringeren Ernte führen wird. In Vietnam wechseln viele Landwirte zu lukrativeren Alternativen wie Kaffee oder Durian. Die Etablierung neuer Anbauflächen wird mehrere Jahre dauern, da Pfefferpflanzen erst nach drei bis fünf Jahren Erträge liefern.
Fachverband warnt vor Belastungen für Lebensmittelindustrie
„Die Situation ist ernst“, erklärte Dr. Markus Weck, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands. „Pfeffer ist nicht nur ein beliebtes Gewürz, sondern auch ein zentraler Bestandteil vieler Produkte in der Lebensmittelindustrie. Der Anstieg der Preise könnte Hersteller und Weiterverarbeiter erheblich belasten.“
Der Fachverband der Gewürzindustrie ruft die Branche dazu auf, sich auf die veränderte Marktlage einzustellen und nachhaltige Beschaffungsstrategien zu entwickeln. Die Marktteilnehmer erwarten bei Pfeffer in den kommenden fünf Jahren eine Verknappung, die zu einem hohen Preisniveau führen dürfte. Der Verband vertritt nach eigenen Angaben derzeit 100 Mitgliedsunternehmen einer Branche, die im Jahr 2023 einen Gesamtumsatz von über einer Milliarde Euro erwirtschaftete.