Die R+V-Versicherung rechnet mit Millionenschäden durch mehrere Tierseuchen in Deutschland. Wie das Unternehmen mitteilte, breitet sich die Blauzungenkrankheit bei Wiederkäuern derzeit stark aus. Die R+V erwartet Schäden in einer ähnlichen Größenordnung wie beim letzten großen Seuchenzug 2007/2008, als rund 14 Millionen Euro an Versicherungsleistungen anfielen.
Laut R+V-Agrarexperte Carsten Reimer begünstigt die feuchtwarme Witterung in diesem Sommer die Ausbreitung der von Stechmücken übertragenen Krankheit. „Bei uns gehen täglich neue Schadenmeldungen ein“, zitierte das Unternehmen Reimer. Besonders betroffen seien Milchkühe nach der Kalbung, die weniger oder keine Milch mehr geben.
Gleichzeitig breitet sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) weiter aus, vor allem in Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Die R+V warnt vor gravierenden Folgen für Schweinehaltung und Ackerbau in den betroffenen Gebieten. In Sperrzonen gelten strenge Auflagen für die Feldarbeit, was die Ernte verzögern und die Qualität beeinträchtigen kann.
Bei der Vogelgrippe verzeichnet die R+V aktuell kaum Schäden. Seit Oktober 2020 summierten sich die Schäden bei den Versicherten jedoch auf 36 Millionen Euro. Für den kommenden Herbst erwartet das Unternehmen ein erneutes Aufflammen der Seuche.
Die R+V bezeichnet sich selbst als Deutschlands größten landwirtschaftlichen Tierversicherer. Das Unternehmen bietet verschiedene Versicherungen an, um Landwirte vor den finanziellen Folgen von Tierseuchen zu schützen.