Die Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG startet in diesem Jahr besonders früh in die heimische Apfelernte. Die Erzeuger erwarten eine gute Saison, teilte die Genossenschaft mit. Bereits seit Anfang Juli läuft die Ernte der ersten ganz frühen Sorten für den Hofverkauf oder Wochenmärkte. Seit Ende Juli werden die marktrelevanten Sorten für den Lebensmitteleinzelhandel geerntet.
Laut Pfalzmarkt können die Erzeuger den natürlichen Erntevorsprung der Region aufgrund der überdurchschnittlichen Sonnenstunden ausspielen. „Mit Delbarestivale und nachfolgend mit Elstar wird Pfalzmarkt eG die ersten marktrelevanten Sorten für den Lebensmitteleinzelhandel rund sieben bis zehn Tage früher liefern“, erklärte Erzeuger Manuel Gensheimer.
Die Genossenschaft verweist auf die Vorteile der kurzen Transportwege vom Anbaugebiet zum Verbraucher. Dies ermögliche eine längere Reifung am Baum und sei vorteilhaft für Geschmack und CO2-Bilanz. In Hatzenbühl betreibt Pfalzmarkt einen spezialisierten Standort mit Apfel-Sortiermaschinen.
Hoher Kostendruck für die Obstbauern
In der Pfalz gehen die marktrelevanten Apfelsorten Elstar, Gala, Jonagold, Braeburn und Delicious nach und nach in die Ernte, die in diesem Jahr von Anfang Juli bis voraussichtlich in den Oktober dauern wird. 2023 hatten diese Top-5-Sorten etwas mehr als zwei Drittel des Apfel-Warenumsatzes von insgesamt rund 925.000 Euro ausgemacht. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Erntemenge 2023 mit 1.419 Tonnen deutlich niedriger als in den beiden Vorjahren mit 1.926 Tonnen (2021) und 1.713 Tonnen (2022) ausgefallen ist. Ob die Pfalzmarkt eG die Erntemenge und den Warenumsatz des Vorjahres erreichen wird, ist derzeit nicht absehbar. Die Anbaufläche von rund 100 Hektar und die Zahl von 18 Apfelerzeugern blieben jedoch stabil.
Ob es für die Obstanbauer in der Pfalz ein gutes Apfeljahr wird, hängt nicht allein von der weiteren Witterung ab. Angesichts der Mindestlohnerhöhungen und den anhaltend hohen Preisen für Dünger oder sonstige Betriebsmittel laste auf den heimischen Obstproduzenten ein hoher Kostendruck. „Ein gutes Apfeljahr ist, wenn die Kundennachfrage und das Angebot möglichst deckungsgleich verlaufen und der Handel unsere Anstrengungen honoriert“, sagte Erzeuger Gerd Walter Pfaffmann.