Die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) droht mit Warnstreiks in der bayerischen Süßwarenindustrie. Wie die NGG mitteilte, seien die Tarifverhandlungen für die 5.900 Beschäftigten der Branche ins Stocken geraten. Die Gewerkschaft fordert 9,9 Prozent mehr Lohn und Gehalt.
Die erste Tarifrunde endete laut NGG am Dienstag ohne Ergebnis. Das Angebot der Arbeitgeber von 2,8 Prozent für die ersten 12 Monate und 2,1 Prozent für das Folgejahr bei einer Gesamtlaufzeit von 24 Monaten sei für die Beschäftigten nicht akzeptabel.
„Die Warnstreiks werden die Produktion der Süßwarenindustrie in ganz Bayern ein Stück weit versalzen“, kündigte NGG-Landeschef Mustafa Öz an. Die Gewerkschaft plant, die Produktion bei größeren Unternehmen wie Froneri Schöller, Lambertz oder Lebkuchen Schmidt teilweise lahmzulegen.
Der Bundesverband der Süßwarenindustrie hält sein Angebot dagegen für fair. Es übersteige die gegenwärtige Inflationsrate von 2,2 Prozent deutlich, teilte der Verband mit. Die Vertagung der Verhandlungen auf September sei einvernehmlich erfolgt.
Zuletzt kam es auf Bundesebene im Sommer 2023 zu einer Tarifeinigung in der Süßwarenindustrie, die bis Ende September noch gültig ist.