Tarifkonflikt Warnstreik bei bayerischen Molkereien

Die Gewerkschaft NGG bestreikt Molkereiwerke von Karwendel, Edelweiß, Nestlé und Hochland. 600 Mitarbeiter sind aufgerufen, die Milch- und Käseproduktion für 16 Stunden stillstehen zu lassen. 

Dienstag, 16. Juli 2024, 10:46 Uhr
Dr. Friederike Stahmann
Artikelbild Warnstreik bei bayerischen Molkereien
Bildquelle: Getty Images

Der Zwist zwischen der bayerischen Milchindustrie und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) geht in eine weitere Runde. Gestern und heute werden die Karwendel-Werke in Buchloe, die Milchwerke von Edelweiß in Kempten, von Nestlé in Biessenhofen, die Käserei Hochland in Heimenkirch und das Heimenkircher Hochland-Unternehmen Natec für Lebensmitteltechnik bestreikt. „Insgesamt werden die Beschäftigten ihre Arbeit für 16 Stunden niederlegen und damit den Druck auf die Arbeitgeber enorm erhöhen“, erklärte die NGG Allgäu. 16 Stunden lang werde in allen Werken in Sachen Milch und Käse nichts mehr laufen. Der Warnstreik werde von einem „Milch-Demo-Zug“ zur Hochland-Molkerei in Heimenkirch untermauert, ist aus einer Pressemitteilung zu erfahren.

Grund für den Protest, so die NGG, sei das „enorm zögerliche Verhalten der Arbeitgeber am Tariftisch“.  Die Arbeitgeber hatten in der ersten Verhandlungsrunde eine Lohnerhöhung von 3 Prozent in diesem und weiteren 2 Prozent im nächsten Jahr angeboten. Für Claudia Weixler, Geschäftsführerin der NGG Allgäu sei das ein absolutes „Magermilch-Angebot“. Die Gewerkschaft fordert einen Lohnzuschlag von 411 Euro im Monat für alle Beschäftigten. Im Rahmen einer „Azubi-Offensive“ sollen auch Auszubildende 100 Euro mehr pro Monat erhalten. Zu der Offensive gehören außerdem eine Fahrkostenerstattung zur Berufsschule, mehr Zeit zum Lernen für die Abschlussprüfung, mehr Ausbilder und Prämien bei einem erfolgreichen Berufsabschluss.

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