Die Fußball-Europameisterschaft hat der deutschen Brauwirtschaft nicht den erhofften Absatzschub gebracht. Der Juni fiel sogar hinter den Vorjahresabsatz zurück, wie die Brauerei C. & A. Veltins mitteilte. „Der Fußball-EM-Effekt ist verpufft“, sagte Veltins-Generalbevollmächtigter Michael Huber laut der Mitteilung. Die Branche hatte auf einen Absatzbonus von rund 700.000 Hektolitern gehofft, wie er in den vergangenen Jahrzehnten üblich war.
Die anhaltende Konsumzurückhaltung und das Wetter dämpften die Verkäufe. Auch das Rudelgucken auf privaten Terrassen fiel bescheiden aus. „Das Sommermärchen 2006 wiederholte sich allenfalls in den Aktionspreisen“, erklärte Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb bei Veltins.
Die Begeisterung für das Turnier setzte laut Veltins erst nach den Vorrundenspielen langsam ein. Nach dem Viertelfinal-Aus der deutschen Mannschaft erlebte sie einen „Strömungsabriss“, so Kuhl. In den Metropolen und an den Austragungsorten war zwar touristische Bewegung spürbar, doch die Zusatzabsätze hatten in der Gastronomie nur lokale Effekte.
Veltins erwartet schwache Juni-Zahlen
Die genauen Absatzzahlen für Juni wird das Statistische Bundesamt zum Monatsende veröffentlichen. Veltins zufolge blieben die Abverkäufe in den Märkten in den Juni-Wochen begrenzt. Zwar honorierten Verbraucher gute EM-Aktionen einzelner Anbieter, doch das Basisgeschäft rund ums Grillen litt.
Huber sieht die Ursachen in den anhaltenden politischen und wirtschaftlichen Belastungen. „Da wurde offenbar viel Euphorie in die Europameisterschaft hineingeredet, ohne dass sich diese in der Lebenswirklichkeit und Feierfreude der Verbraucher wiedergefunden hat“, sagte er laut der Mitteilung.